Jahresrückblick Kuseline Clara da Oliveira-Seyler im dritten Amtsjahr
„Die Termine laufen wieder so richtig an!“, schrieb sie noch im Oktober auf dem Kuseline-Facebook-Account. Da hatte sie gerade auf der Burg Lichtenberg als Glücksfee die Gewinner der digitalen Schnitzeljagd Actionbound ausgelost. Es war einer ihrer letzten Auftritte, bevor die vierte Corona-Welle große Teile des kulturellen Lebens wieder lahmlegte.
Eröffnungen, Auslosungen, Einweihungen, Jubiläen, Umzüge, Feierlichkeiten – solche Auftritte sind eigentlich das Elixier des Kuseline-Daseins. Stets mit der grün-weißen Schärpe bekleidet, ist die jeweils amtierende Kuseline bei diesen Veranstaltungen in Kusel und im gesamten Kreis gerne gesehen. Wenn sie denn stattfinden können.
Weiter wenige Termine
So dauert die Amtszeit von Clara da Oliveira-Seyler, als 43. Kuseline Repräsentantin des Kreises, zwar schon zweieinhalb Jahre. Doch hat die 20-Jährige bisher weniger Termine wahrgenommen als ihre Vorgängerinnen, für die das Amt durchaus hin und wieder Stress bedeutet hat. Der kam für die Langenbacherin jedoch kaum auf. Gäste aus Toucy, Kusels französische Partnerstadt, durfte sie im September 2019 noch begrüßen, kurz nachdem ihre Amtszeit beim Messeumzug mit einem Schreck begonnen hatte: Die Pferde waren durchgegangen. Doch nach dem Faschingsumzug in Schönenberg-Kübelberg im Februar 2020 war weitgehend Schluss.
Repräsentative Reisen in Partnergemeinden, sonst Höhepunkte des Kuseline-Jahres, gab es für Clara da Oliveira-Seyler nicht. Immerhin hat sie nach und nach jene Geschenke bekommen, die Kuseline-Sponsoren alljährlich vergeben: vom Getränke- oder Tankgutschein bis zum Rundflug über den Kreis mit Gerd Rudolph vom Flugsportverein Kusel und Umgebung.
Viele der 2020 ausgefallenen Termine, die sie gehofft hatte, in diesem Jahr nachholen zu können, fielen wieder aus: Ohmbachseefest, Lauterecker Heimatfest, Kuseler Altstadtfest – um nur einige Großveranstaltungen zu nennen. Mit der zweiten ausgefallenen Herbstmesse fiel auch zum zweiten Mal die Kuseline-Wahl aus.
Charme und Natürlichkeit
Was sie wahrnehmen konnte, das tat Clara da Oliveira-Seyler mit Engagement, Charme und Herzlichkeit. Etwa bei der Messe-Ersatzfeier in ganz Klein. Auch bei einem Praktikum in der Lokalredaktion der RHEINPFALZ, seit mehr als 40 Jahren Veranstalter der alljährlichen Kuseline-Wahl, hat die Sängerin und ehemalige Schülersprecherin mit ihrer Neugierde und Natürlichkeit einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Mit den Reiseplänen hatte es nach dem Abitur Anfang 2020 nicht ganz so geklappt wie erhofft. Doch inzwischen studiert sie französische Kulturwissenschaft und Interkulturelle Kommunikation sowie Romanistik und Spanisch mit Schwerpunkt Lateinamerika. Außerdem arbeitet sie seit Oktober für den Lehrstuhl für Romanische Literatur- und Kulturwissenschaft (Hispanistik).
Eigentlich sollte im Jahr 2022 bereits die 46. Kuseline gewählt werden. Möglicherweise wird es nun Nummer 44, auf die hoffentlich am Messefreitag im Herbstmesse-Zelt Anfang September 2022 angestoßen werden wird.