Altenglan Hochwasserschutz und undichte Halle: Was die Altenglaner Dorfchefin gerade beschäftigt

Blickfang und Wahrzeichen in der Ortsmitte Altenglans: der Herzdriggerbrunnen.
Blickfang und Wahrzeichen in der Ortsmitte Altenglans: der Herzdriggerbrunnen.

Für reichlich Aufsehen in den Medien hat Anfang des Jahres der Altenglaner Ortsteil Patersbach gesorgt. Dort drohte ein Damm in Folge des Regens überzulaufen. Wie viel Geld die Gemeinde für die Ertüchtigung in die Hand nehmen muss.

Um den Damm im Ortsteil Patersbach macht sich Yvonne Draudt-Awe, Ortsbürgermeisterin von Altenglan, außer ums Geld, das die Ertüchtigungsmaßnahmen verschlingen wird, derzeit keine Gedanken. Bei einem Gutachten sei vor einiger Zeit festgestellt worden, dass der Damm in Patersbach „gewisse Wassermassen nicht halten kann“, berichtet die Ortsbürgermeisterin.

Zwar gehe es dabei um wirklich große Ereignisse, „trotzdem müssen wir was machen“. So soll unter anderem nun das Becken vergrößert werden, verschiedene Überwachungsmaßnahmen seien überdies bereits angestoßen. 1,3 Millionen Euro für die Arbeiten standen zunächst im Raum. 55 Prozent könnten gefördert werden. Vor Kurzem sei jedoch nochmals neu gerechnet worden – die Kosten werden „sich wohl ein bisschen reduzieren“, sagt Draudt-Awe.

Überregionale Beachtung fand jener Damm Anfang des Jahres, als anhaltende Regenfälle im Kreis zu wahren Seenlandschaften, vollgelaufenen Kellern und überströmten Straßen führten. Zu überströmen – nicht zu brechen, wie oftmals fälschlicherweise behauptet – drohte auch der Patersbacher Damm. Die Evakuierung der gut 60 Anwohner wurde vorbereitet. Ehe es soweit kam, entspannte sich die Lage glücklicherweise.

„Alles, was man fürs tägliche Leben braucht“

Apropos An- beziehungsweise Einwohner: „Altenglan ist immer begehrt“, erzählt die Ortsbürgermeisterin. Ganz besonders habe sie das in den ersten beiden Jahren ihrer bislang fünfjährigen Amtszeit gespürt: „Da hab’ ich gefühlt nur beim Notar gehockt und Bauplätze verkauft“, sagt die 49-Jährige und ergänzt: „Es gab einen richtigen Run.“

Alle 24 Plätze im ersten Abschnitt des Gebiets „Winterwies“ seien bebaut. Nun soll der zweite Bauabschnitt mit elf Plätzen angegangen werden, im Zuge dessen der Endausbau des ersten Abschnitts erfolgen. „Einige Plätze sind reserviert, ein paar hätten wir noch“, wirbt die Ortsbürgermeisterin, die die Erschließungskosten auf rund eine halbe Million Euro beziffert.

Das Baugebiet ziehe nicht nur junge Familien an, sondern beispielsweise auch Rentner, die in Altenglan ihr Altersdomizil errichten wollen. So sei etwa ein Ehepaar aus der Vorderpfalz ganz heiß darauf, dass der zweite Bauabschnitt startet und sie endlich anfangen können zu bauen, erzählt die Altenglaner Ortschefin.

Beliebt sei die Gemeinde in der Kreismitte auch deshalb, weil es dort alles gibt, „was man fürs tägliche Leben braucht“. Die Bahnverbindung, die Nähe zur Kreisstadt und das schnelle Internet im Baugebiet dank des Weiße-Flecken-Programms (Draudt-Awe zufolge eine der ersten Fragen von Interessenten) seien weitere begünstigende Faktoren.

Wo junge Familien sind, gibt es auch Kinder, die eine Kita besuchen. Obwohl künftig ein Neubau hinter dem Altenglaner Edeka-Markt entstehen wird, muss in das jetzige Gebäude der Gemeindekita in Mühlbach nochmal einiges investiert werden: Rund 130.000 Euro werden für den Brandschutz fällig, berichtet Draudt-Awe, die mit Fertigstellung der neuen gemeindlichen Kita in sechs bis sieben Jahren rechnet. Die Mühlbacher Kita wird im Übrigen in diesem Jahr 50 Jahre alt, richtet die Jubiläumsfeier am 29. Juni aus.

In die Halle des Bauhofs regnet es

Selbst mitgestalten können die jüngeren Altenglaner ihren neuen, zusätzlichen Raum im Jugendtreff am Sportplatz. Sie sei offen für Ideen, welchen Anstrich der Raum etwa erhalten und was alles rein soll, sagt die Ortsbürgermeisterin. Der DRK-Ortsverein habe der Gemeinde vor Jahren das Gebäude für einen Jugendtreff zur Verfügung gestellt. Dabei habe der Verein lediglich noch einen Raum als Lagerort genutzt. Da sich der Ortsverein nun aus Altersgründen aufgelöst habe, stehe den Jugendlichen ein weiterer Raum zur Verfügung. „Ich finde die Örtlichkeit super“, betont die Ortsbürgermeisterin. Durch die Nähe zum Spielplatz und zum Fitness Parcours gebe es verschiedene Möglichkeiten. Im Gebäude des betreuten Jugendtreffs selbst gebe es beispielsweise eine Tischtennisplatte, einen Kicker und ganz wichtig: freies WLan.

Eines der ersten Projekte, das Draudt-Awe in ihrer Amtszeit angestoßen hat, ist die Sanierung des Bauhofs in Patersbach. „Jetzt ist es endlich so weit“, sagt die 49-Jährige. Spätestens im Sommer soll mit dem Bau nun losgelegt werden. Schließlich bestehe dringender Sanierungsbedarf. In die Halle regne es zurzeit, berichtet die Altenglaner Ortsspitze.

Für die Arbeiten muss die Gemeinde einiges an Geld in die Hand nehmen: Insgesamt stehen rund 900.000 Euro im Raum, 60 Prozent werden vom Land gefördert. Für den energetischen Anteil der Sanierung hingegen fließen Fördergelder aus einem weiteren Topf: Circa 370.000 Euro wurden hierfür in Aussicht gestellt.

Info

Welche Themen in der Kuseler Kreismitte beschäftigen Sie, liebe Leserinnen und Leser, am meisten? Sagen Sie es uns! Am Mittwoch, 8. Mai, kommen die RHEINPFALZ-Redakteure Benjamin Ginkel und Michelle Pfeifer nach Altenglan. Unterstützt werden die beiden von Eric Sayer, der vor allem in der Mitte des Landkreises eine feste Größe in der Berichterstattung ist. Von 10 bis 12 Uhr sind die drei vor dem Wasgau-Markt in der Austraße anzutreffen. Bei hoffentlich schönem Wetter besteht dort Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Wir wollen wissen, wo der Schuh in und um Altenglan drückt: Erzählen Sie uns, was Sie freut oder ärgert und was in unserer Berichterstattung bislang vielleicht zu kurz gekommen ist. Auch nur ein Hallo ist nur allzu willkommen.

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