Breitenbach/Lautenbach Feuerwalze rollt auf Nachbardorf zu

Die Aufnahme zeigt oben Breitenbach, unten Lautenbach, oben rechts liegt der Bambergerhof. In diesem Dreieck wütete das Feuer.
Die Aufnahme zeigt oben Breitenbach, unten Lautenbach, oben rechts liegt der Bambergerhof. In diesem Dreieck wütete das Feuer.

Zwischen dem Bambergerhof und Lautenbach wütete ein riesiges Feuer, das um ein Haar in einer Katastrophe geendet hätte. Vor Ort klappt die Zusammenarbeit, aber übergeordnet hapert’s erheblich.

In Lautenbach bangten Menschen um ihre Häuser. Vom Bambergerhof bei Breitenbach blickten die Menschen entsetzt auf ein Flammenmeer. Für Heiko Dörr, den Wehrleiter im Oberen Glantal, war es der größte Einsatz in seinen 30 Jahren als Feuerwehrmann.

Am 11. August vergangenen Jahres entwickelte sich ein kleiner Wiesenbrand zum größten Flächenbrand, den es an der Saar-Pfalz-Grenze je gegeben hat. Fast hätte sich das Feuer zu einer Katastrophe entwickelt. Das lag daran, dass die Brandbekämpfung im Saarland zu spät einsetzte, weil die Notruf-Leitstelle Saarbrücken sich lange dagegen wehrte, die Feuerwehren auf saarländischer Seite zu alarmieren.

Stürmischer Wind facht Feuer an

Das Feuer war am Bambergerhof ausgebrochen, Brandursache unklar, und trieb dann, von stürmischem Wind angefacht, genau auf Lautenbach zu. Zwölf Häuser waren akut bedroht und wurden evakuiert.

Auf Pfälzer Seite hatten die Wehren nach Alarmierung um 13.06 Uhr das Feuer bald im Griff. Auf Saar-Seite war die Lage dramatischer. Als die Wehren dort endlich losschlagen durften, schafften sie es in letzter Minute, das Großfeuer direkt vor den Häusern zu stoppen.

Van Wageningen von Hilfsbereitschaft beeindruckt

Breitenbachs Wehrführer Andreas van Wageningen ist noch heute begeistert davon, wie die Bevölkerung die Wehren bei der Arbeit unterstützte: mit Essen, Getränken und Hilfsbereitschaft. Lautenbachs Löschbezirksführer Tim Becker kann seine Lautenbacher auch nur loben. Allerdings hadert er mit der Leitstelle Saarbrücken, die die Gefahr nicht erkannte und die Saar-Wehren nicht in den Einsatz schickte. Deshalb moniert er im Nachhinein: „Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit war mehr als katastrophal!“ Damit meint er nicht die Zusammenarbeit der Wehren vor Ort. Denn das klappte. So legten die Feuerwehren auf saarländischer Seite zwei 2200 Meter lange Wasserleitungen aus Schläuchen vom Lautenbacher Weiher bis auf die Pfälzer Seite. Aber auf höherer Ebene klappte es nicht: Zwischen den Rettungsleitstellen Saarbrücken und Kaiserslautern funktionierte die Kommunikation aus Beckers Sicht nicht, das Ergebnis: stark verspätete Alarmierung der Wehren auf saarländischer Seite.

Bis heute keine Stellungnahme der Leitstelle Saarbrücken

Auf eine Anfrage der RHEINPFALZ antwortete die Leitstelle bis heute nicht. Auf die Konsequenzen aus dem Großfeuer und darauf angesprochen, wie man sich für die Zukunft wappnen könne, halten sich sämtliche übergeordneten Behörden bedeckt. Lesen Sie die ausführliche Geschichte hier.

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