Lauterecken-Wolfstein Energieberater Heiko Grüner hilft beim Sparen
Der Umweltschutztechniker und zertifizierte Energieberater lebt in Hochspeyer mit seiner Frau und vier Kindern. Seit knapp fünf Jahren ist er als Berater für die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz tätig und bildet sich ständig weiter, besonders im Bereich der erneuerbaren Energien. Er selbst hat 2006 ein Passivhaus gebaut, das mit Solarthermie, Wärmepumpe sowie Photovoltaik ausgestattet ist und fährt ein Elektroauto.
Die Beratung ist nicht von Firmen abhängig
Die Beratungsgespräche finden immer am ersten Donnerstag des Monats zwischen 13 und 17.30 Uhr statt und dauern rund 45 Minuten. Das Angebot richtet sich an alle: vom Häuslebauer über den Mieter, der seine Nebenkosten senken möchte, bis zum Gebäudebesitzer, der über die Erneuerung der Heizung nachdenkt. Er werde eigens zugeschnittene Entscheidungshilfen anbieten, denn Universallösungen gebe es nicht, sagt Grüner.
Für die Beratung ist vorab telefonisch ein Termin zu vereinbaren. Energie-Projektkoordinator Michael Benken von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz erklärt, dass die Beratung unabhängig sei. Wirtschaftliche Interessen von Firmen seien also außen vor. Entscheidend seien physikalische, finanzielle und soziale Gegebenheiten sowie individuell auf die Lebensbedingungen angepasste Hinweise.
Auch Vor-Ort-Termine sind möglich
Nicht zuständig ist der Energieberater, wenn es um existenzielle Fragen geht – zum Beispiel, wenn der Strom oder die Gaszufuhr abgestellt werden soll. Er kann jedoch als Netzwerker oder Lotse fungieren und die Betroffenen an die entsprechenden Stellen vermitteln. Ebenso ist Grüner kein Ansprechpartner, wenn es an die Umsetzung baulicher Maßnahmen geht. Dann ist ein Energieeffizienzberater am Zug, der Fördermittel beantragen und den Prozess begleiten kann.
Grüner führt auf Wunsch auch Gespräche mit Meisenheimern. Die Energieberatungen in Waldmohr und Kusel sind aktuell nur auf telefonischer Basis möglich, sagt Benken. Aktuell ist das Angebot auf einmal monatlich mit je sechs Terminen begrenzt, je nach Bedarf könnte ein zweiter Beratungstag eingerichtet werden, berichtet der Klimaschutzmanager der VG Lauterecken-Wolfstein, Frederik Staudt. Grüner bietet auch Vor-Ort-Termine an, bei denen er sich das Gebäude vom Keller bis zum Dach ansieht und Stromfresser unter die Lupe nimmt. Solche Termine dauern rund zwei Stunden und enden mit einem Bericht samt Handlungsempfehlungen. Die ersten 100 Vor-Ort-Termine sind kostenlos, für jeden weiteren werden laut Staudt 30 Euro Eigenanteil fällig.
Luftfeuchtigkeit in Räumen im Blick behalten
Grüner beobachtet, dass in vielen Haushalten einzelne Räume nicht mehr beheizt werden, aber Türen zu diesen offenstehen. Kühlt die Luft vom beheizten in den ungeheizten Raum ab, kondensiere die Feuchtigkeit an kalten Wänden. Das begünstige Schimmelbildung. Problematisch sei auch, wenn Wäsche am Ofen getrocknet wird und nicht richtig gelüftet wird. Ein guter Indikator zum Erkennen zu hoher Luftfeuchtigkeit seien Fenster. Gerade an älteren Modellen kondensiere schnell die Feuchtigkeit.
Er empfiehlt den Kauf von Hygrometern, die mittlerweile günstig erhältlich seien, um die Luftfeuchtigkeit zu kontrollieren und dann bedarfsgerecht zu lüften. Ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch, empfiehlt Grüner: fünf Minuten das Fenster öffnen, um einen Luftaustausch zu erreichen. Dabei kühle die Gebäudehülle nicht sofort ab. Da Luft eine sehr geringe Wärmespeicherkapazität habe, gehe auch relativ wenig Energie verloren. Er rät davon ab, Fenster über mehrere Stunden zu kippen. Dann kühle die Gebäudehülle aus.
Info
Kostenlose Beratungstermine können unter der Telefonnummer 06382 791145 oder über die kostenlose Energie-Hotline der Verbraucherzentrale unter 0800 6075600 vereinbart werden. Unterlagen zum Energieverbrauch, Informationen zum Baujahr oder auch zur Wohnfläche sowie Fotos können mitgebracht werden.