Lauterecken Das erste Heimfest mit „Kerweredd“

Gute Stimmung im Festzelt.
Gute Stimmung im Festzelt.

Endlich wieder richtig feiern. So lautete das inoffizielle Motto am Wochenende in Lauterecken. Nach drei Jahren Corona-Zwangspause hatte die Veldenzstadt zum Heimatfest geladen. Diesmal auch mit einer historischen Straußjugend-Premiere. Das Feuerwerk ist abgesagt wegen der Trockenheit.

Ein Lauterecker Heimatfest fast nach alter Tradition für vier Feiertage im Bierzelt auf dem Festplatz an der Lauter, mit ordentlich Rummel musikalischer Art im Zelt und einem reichhaltigen Angebot an Buden und Fahrgeschäften in dem Städtchen am Zusammenfluss von Glan und Lauter.

Sichtlich froh war dementsprechend auch Stadtbürgermeisterin Isabel Steinhauer-Theis beim Fassbieranstich, mit dem das 66. Heimatfest am Freitagabend offiziell eröffnet wurde. Steinhauer-Theis betonte, dass das Fest das gemeinsame Werk vieler Hände sei und bedankte sich ausdrücklich beim Festausschuss, der in außergewöhnlich kurzer Zeit die Organisation gestemmt habe. Aber auch bei den Vereinen, die in das Festgeschehen involviert seien und ohne deren Einsatz so eine Großveranstaltung nicht zu stemmen sei. Und bei der Feuerwehr, die wie in den zurückliegenden Jahren die Fontäne an der Lauter installiert hatte und für einen sicheren Festablauf sorgte.

Gerade Kinder und Jugendliche hätten in der Corona-Zeit auf Vieles verzichten müssen, wozu unter anderem der Besuch auf einem richtigen Rummelplatz gehörte, erinnerte Steinhauer-Theis.

Straußjugend gegründet

Gelungene Premiere feierten am Freitagabend im Anschluss an den offiziellen Teil die Lauterecker Straußjugend, die erste ihrer Art überhaupt. Obwohl absolut neu im Geschäft, gingen die rund 15 Jugendlichen, die in einheitlichen T-Shirts mit individuellem Namensaufdruck ihre Zugehörigkeit zur Straußjugend demonstrierten, sehr routiniert ans Werk und schilderten in der ersten Lauterecker Kerwerede – sehr gelungen vorgetragen von Emilie Theis und Leonie Faul (beide 15) – neben einigen Anekdoten aus dem Stadtgeschehen in Reimform, wie es zu ihrer Gründung kam.

Der Kerwestrauß hängt.
Der Kerwestrauß hängt.

Neben der Zeit fürs Reimen hatte die muntere Truppe in den vergangenen Wochen sogar Zeit fürs „Knibbeln“ gefunden und einen ansehnlichen Kerwestrauß gebastelt. Dieser wurde im Anschluss an die „Kerweredd“ von der Straußjugend samt Bollerwagen und kräftiger Beschallung bis vors Stadthaus transportiert, um dort über dem Portal angebracht zu werden. Insofern kam auch die 66. Auflage des Lauterecker Heimatfestes zu so etwas wie einem Kerweumzug, wenn auch zu ungewöhnlicher Stunde und in außergewöhnlicher Form.

Familientag gelungen

Keinen wirklichen Abbruch tat der Feierlaune an den zurückliegenden drei Lauterecker Festtagen übrigens der Umstand, dass aufgrund der eingeschränkten Vorbereitungszeit – erst Ende Mai stand fest, dass das Heimatfest wieder an einem kompletten Wochenende auf dem Festplatz gefeiert werden kann – der traditionelle Festumzug am Sonntag ausfallen musste. „Die Leute haben alle Verständnis dafür“, sagte die Stadtbürgermeisterin im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Einen wirklich schönen Ersatz bot dafür der Familientag, für den man für den Sonntagnachmittag auf den Festplatz eingeladen hatte und der recht gut angenommen wurde.

Kein Feuerwerk

Auch die Schausteller waren zufrieden mit dem Festverlauf – zumal gerade sie in den vergangenen beiden Sommern aufgrund der Corona-Beschränkungen arg um ihre wirtschaftliche Existenz zu bangen hatten. „Wir freuen uns gerade so wie die Besucher des Heimatfestes, dass wieder gefeiert werden kann und wir damit unserer Arbeit nachgehen können“, lautete der übereinstimmende Tenor bei den Schaustellern.

Hinzu kam natürlich, dass auch die meteorologischen Rahmenbedingungen für das Heimatfest nicht besser ausfallen konnten, wie das der Fall war: Tageshöchsttemperaturen von knapp über 30 Grad sorgten für deutlich mehr Feierlaune. Die fast schon unerträglichen Hitzetage der vergangenen Wochen hatten dann noch ihrer Nachwirkung: Das Höhenfeuerwerk, das für gewöhnlich zum krönenden Abschluss montags nach Einbruch der Dunkelheit abgebrannt wird, fällt in diesem Jahr aus. „Nach Rücksprache mit der Feuerwehr und dem Pyrotechniker haben wir uns dazu entschlossen, auf das Spektakel zu verzichten. Die Natur ist knochentrocken, und es ist einfach zu gefährlich“, erklärte die Stadtbürgermeisterin.

Leonie Faul (links) und Emilie Theis von der Straußjugend mit Stadtbürgermeisterin Isabel Steinhauer-Theis.
Leonie Faul (links) und Emilie Theis von der Straußjugend mit Stadtbürgermeisterin Isabel Steinhauer-Theis.

Bevor das Fest ohne Feuerwerksspektakel heute ausklingt, kann aber nochmal so richtig gefeiert werden. Ab 11 Uhr sorgen die XXL-Steirer und die Filsbacher in großer Besetzung für Musik und Unterhaltung im Festzelt und die Schausteller auf dem Festplatz für gute Laune.

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