Kreis Kaiserslautern Pro und contra Fahnenmasten

Nachdem sich Stadtbürgermeister Martin Müller (SPD) zu den Anliegen und Vorstellungen der Bürger geäußert hat, die von RHEINPFALZ-Lesern in der „Redaktion vor Ort“ in Otterberg formuliert wurden, melden sich jetzt auch die Kirchen sowie die Straßenverkehrsbehörde zu Wort.

Vom Lauterer Landesbetrieb Mobilität (LBM) wollte die RHEINPFALZ gestern wissen, ob und wie man dem hohen Verkehrsaufkommen in Otterberg entgegenwirken kann. Der Schwerlastverkehr, der durch die Wallonenstadt in jeweils eine Richtung fließt, ist für viele Otterberger ein Graus. Auf der Lauterstraße herrsche Verkehr „wie auf der Autobahn“, klagte eine Anwohnerin in der „Redaktion vor Ort“ (die RHEINPFALZ berichtete am Donnerstag). Stadtbürgermeister Martin Müller (SPD) verwies in diesem Zusammenhang auf den zuständigen LBM. Dessen stellvertretender Leiter Volker Priebe sagte gestern auf Anfrage, „Martin Müller hat Recht“, wenn er eine Südumgehung der Stadt als „illusorisch“ bezeichnet. „Das Konzept ist veraltet“, so Priebe. Vorerst müsse man prüfen, ob eine geänderte Straßenführung unter heutigen Umständen noch möglich wäre. „Otterberg ist so schön aufgrund seiner bewegten Landschaft“, sagt er. „Weitere Straßenführungen stellen sich deshalb allein wegen der extremen Topografie nicht dar.“ Als Beispiel nennt er den enormen Höhenunterschied in Richtung A63. Eine Straßenführung sei dort kaum umsetzbar. Auf das hohe Verkehrsaufkommen könne auch der Landesbetrieb keinen Einfluss nehmen. Nicht nur der Verkehr stellt für die Otterberger eine Herausforderung dar. Auch die langen Fahnenmasten vor der simultan von Katholiken und Protestanten genutzten Abteikirche „verschandeln“ diese, hieß er in der „Redaktion vor Ort“. „Mir ist es ein Rätsel, wie dieser Mast die Menschen stören soll“, schmunzelt Achim Dittrich, der katholische Pfarrer von Otterberg. Die Masten seien zudem „silbern-gräulich“, so dass sie ohnehin eher unauffällig seien. „Das Querschiff und der Chor fallen in den katholischen Zuständigkeitsbereich. Vom Langschiff bis zum Querschiff ist die protestantische Seite verantwortlich“, erläutert Dittrich und verweist auf seinen Amtsbruder. Harry Albrecht ist protestantischer Pfarrer der Stadt und hält eine zeitweilige Entfernung der Fahnenstangen für eine sehr schöne Anregung: „Die Kirche sollte in der Tat bestmöglich dargestellt werden“. Fände sich das Personal zum Auf- und Abbau sowie ein Lagerungsort für die Masten, sollte dies kein Problem sein. Bislang lagert die Stadt auf eigene Kosten die Stangen für die Dauer von Festivitäten aus. „Wir werden das definitiv besprechen“, kündigt Pfarrer Albrecht an. Konkret will er das Anliegen der Bürger in ein Presbyteriumssitzung im September und vorab mit seinen katholischen Kollegen besprechen. |gnn

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