Kreis Kaiserslautern Losgelöst in neuer Konzertmuschel

Ein ganz besonderes Objekt wurde am Freitagabend in Niederkirchen eingeweiht: Die vom örtlichen Musikverein „Pfalzband“ in Eigenregie erbaute Konzertmuschel erfüllte zum ersten Mal ihren Zweck und bot den Musikern die lang gewünschte Bühne unter freiem Himmel. Anlässlich des Sommernachtsfestes wurde der Bau mit einem schwungvollen Repertoire und bei durchweg guter Laune gefeiert.

Zahlreiche Mitglieder und Freunde des Vereins erschienen zur Festveranstaltung. Am Eingang des Vereinsgebäudes wartete leckerer Kuchen und es wurden die ersten Biergläser angestoßen, deftige Kost aus der hauseigenen Küche erwartete die Gäste draußen. Die Geladenen versammelten sich an den Tischen unter den Zelten zum gemeinsamen Plausch – etwa Ortsbürgermeister Marco Schuster sowie Altbürgermeister Klaus Rott. Bereits vor Beginn des Musikprogramms war die Stimmung ausgelassen. Daran änderte sich auch beim Wunschkonzert nichts. Jeder Tisch hatte vorab eine Musikliste samt Wunschzetteln erhalten und durfte sich Titel wünschen, die von der Band mit viel Eifer vertont wurden – eine Tradition, die sich mit dem ersten Sommernachtsfest vor zwölf Jahren etabliert hat. Entsprechend traditionell wurde der Melodienreigen mit dem „Fliegermarsch“ eröffnet. Weiter ging es mit einem Medley von Wolfgang Petrys größten Hits, einer harmonischen Interpretation von „Rot sind die Rosen“ und einer brillant vorgetragenen Version von Louis Armstrongs „Hello Dolly“. Jeder anschwellige Ton wurde im orchestralen Arrangement bestens gemeistert – und jede Darbietung setzte das hohe Niveau der Musikkapelle bravourös in Szene. Von rhythmischen Märschen über solide Oldies aus Rock und Pop bis hin zum schunkelnden Schlager-Potpourri wurde jedes Stück kenntnisreich und stimmungsvoll von Ralf Spreemann anmoderiert, ehe Dirigent Jens Heieck seine Truppe taktsicher anführte. Ein Höhepunkt des Abends war der Dank an die Sponsoren für die neue Konzertbühne, sowie die Ehrung der tatkräftigen Helfer. Mit großem Applaus wurden die vereinseigenen Rentner gewürdigt, die in monatelanger Handarbeit das Gerüst der Muschel formten und als Überdachung der neuen Bühne aufstellten. „Ohne euch wäre das alles niemals möglich gewesen“, betonte Vereinsvorsitzender Manfred Schäfer. Der Abend stand gewissermaßen unter dem Motto „Musik verbindet Generationen“, denn nicht nur die Rentner sind ein wertvoller Bestandteil des Musikvereins, sondern auch der Nachwuchs. Die beiden Jugendbeauftragten Annika Spreemann und Nicole Schäfer engagieren sich seit Jahren dafür, neue junge Mitglieder für den Verein zu gewinnen. Welche Bereicherung diese für das musikalische Schaffen der Band darstellen, demonstrierten zwei Musikschülerinnen an der Klarinette. Je später der Abend, desto losgelöster flanierte das Orchester über das genreübergreifende Repertoire. Zielsicher arbeiteten sich die Bläser zu moderneren Stücken wie Tom Jones′ „Sex Bomb“ vor, machten noch einmal einen Schwenker ins Klassische und liefen mit einem Verschnitt aus bekannten Filmmelodien zur Höchstform auf, beispielsweise durch das Intro zu „Star Wars“ oder „Winnetou“. Mitsingen und Mitklatschen war für die Anwesenden dabei ein Muss. Mit dem passenden Abba-Klassiker „Thank you for the Music“ neigte sich das gelungene Sommernachtsfest seinem Ende zu – die gute Laune ging jedoch weiter. (kkv)

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