Kreis Kaiserslautern Kampf gegen den Beton und sich selbst

Spiel und Spaß an frischer Luft – da ist eine Runde Minigolf genau das Richtige. Ein amüsanter Kampf gegen Hindernisse und Tücken im Selbstversuch auf der Minigolfanlage Rodenbach.

Zugegeben, eine konditionelle Herausforderung ist Minigolf nicht. Aber das Spielen macht Spaß. Und weckt Erinnerungen an frühere Familienduelle. Ob ich immer noch so gut bin? Weshalb nicht, Fahrradfahren verlernt man ja auch nicht. Also, raus an die Luft und hin zur Minigolfanlage Rodenbach. Dort hat an Ostern die Saison begonnen. In dem kleinen Holzhaus wartet Bärbel Leixner auf Kunden. Sie geht ihrem Mann zur Hand, der vor fünf Jahren die Anlage gepachtet hat. Von ihr bekomme ich das nötige Equipment: Schläger, Ball und einen Block, auf dem die Schläge beziehungsweise Punkte pro Bahn eingetragen werden. Je weniger, desto besser – das ist meine Absicht. Doch ein Blick auf die erste Bahn trübt meinen Optimismus. Drei Kegel versperren den Weg zum Ziel. Bevor ich mir überlegen kann, wie ich sie austrickse, gibt’s eine kleine Einführung von Bärbel Leixner. „Rechts- oder Linkshänder?“, will sie wissen. Denn einfach drauflos spielen ist nicht drin, auf die richtige Körper- und Schlägerhaltung kommt es an. „Beine nicht zu eng zusammen, Knie leicht beugen.“ Als Rechtshänderin sollte ich den Schläger so umfassen, dass die linke Hand am oberen Ende des Schaftes liegt, die rechte direkt darunter. Mit beiden zupacken, nicht zu fest und nicht zu locker. Wer wackelt, verzieht. Dann verlässt mich meine Beraterin, neue Kundschaft ist eingetroffen. Allerdings nur, um sich am Kiosk ein Getränk zu holen. Ich widme mich wieder der Bahn, nehme die lästigen Hindernisse und das Loch am hinteren Ende ins Visier. Ein Schlag pro Bahn – so spielen die Minigolf-Profis. Ich brauche zwei. So kann’s weitergehen. Will es aber nicht. Im Looping an Bahn drei finde ich meinen Meister. Erst beim sechsten Anlauf will mir das Einlochen gelingen. Letzte Chance, hätte ich sie vertan, wäre ein Strafpunkt fällig gewesen. Denn mehr als sechs Versuche gestatten die Regeln nicht. Das weckt meinen Ehrgeiz. Prompt rollt der Ball zielstrebig über den schwimmbadblauen Beton, nimmt mühelos die Welle in Angriff und plumpst auf ihrem obersten Punkt ins Loch. Weiter geht’s zum Labyrinth. Dort befinden sich am Ende einer Schräge fünf Eingänge. Leider führen nicht alle zum Ziel. Manche Routen entpuppen sich nach näherer Inspektion als Sackgassen, die den Ball wieder zurückprallen lassen. Nur die rechten Zugänge sehen erfolgversprechend aus, sind aber auch schwer zu treffen, wenn der exakte Schlag partout nicht gelingen will. Das trägt mir fünf Punkte ein. Kein gutes Ergebnis, ich will mich bessern. Nächstes Ziel ist eine Muschel. Doch zuvor müssen treppenartige Hürden überwunden werden. Das geht nur mit Schmackes, denke ich und hole Schwung. Die Richtung stimmt, aber meine Berechnung nicht. Zwei Meter hinter dem Wunschpunkt sammle ich den Ball ein. Blamabel, zum Glück ist keiner hinter mir. Ich lege eine Pause ein. Dazu sind die Bänke schließlich da. Bevor ich den Wettkampf gegen mich selbst wieder aufnehme, mache ich ein paar Blindschläge. Einfach so zur Übung. Das zahlt sich an den folgenden drei Bahnen aus. Ich meistere sie ohne Patzer. Langsam werden der Schläger und ich ein Team. Sogar das Spiel über Bande gelingt. Nicht zuletzt, weil ich mir Zeit lasse, die richtige Strategie auszutüfteln. Einen Dämpfer gibt’s noch an Station 15. Wie überall sorgen auch hier seitliche Begrenzungen dafür, dass der Ball die Bahn nicht verlässt. Meiner schafft es trotzdem. Aber nur einmal. Nach knapp einer Stunde habe ich den 18-Bahnen-Parcours absolviert. Nicht ganz so gut wie erhofft, aber mit einem Spaßfaktor, der nach Wiederholung verlangt. Beim nächsten Mal gegen mitspielende Konkurrenz.

x