Mehlingen Hölzer auf A63: Ermittlungen wegen versuchten Mordes

Der Motorradfahrer ist aktuell außer Lebensgefahr, allerdings könnte das Ereignis nicht ohne Folgen für den 37-Jährigen bleiben, teilt die Polizei mit. Der Mann erlitt schwere Verletzungen und wird weiterhin in einem Krankenhaus behandelt. Jetzt ermitteln die Staatsanwaltschaft und die Polizei Kaiserslautern wegen des Verdachts des versuchten Mordes.
„Die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern hat den gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr jetzt rechtlich zum versuchten Mord hochgestuft. Das hat nochmal ein ganz anderes Gewicht“, erläutert Polizeisprecher Bernhard Christian Erfort. Während wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr den Tätern eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren – in bestimmten Fällen auch von einem Jahr bis zu zehn Jahren – oder eine Geldstrafe drohe, sehe das bei Mord anders aus. Nach dem Strafgesetzbuch komme eine lebenslange Freiheitsstrafe in Betracht. Der Versuch könne milder bestraft werden.
Vorsätzlich und heimtückisch?
Staatsanwaltschaft und Polizei gehen aktuell davon aus, dass die Täter vorsätzlich und heimtückisch handelten. Als Mordmerkmal komme neben Heimtücke auch die Gemeingefährlichkeit der eingesetzten Mittel in Betracht. Denn die Rundhölzer seien dazu geeignet, eine unbestimmte Anzahl von Personen zu gefährden.
Bereits in der Vergangenheit sei es auf dem Autobahnabschnitt zu ähnlichen Vorfällen gekommen. In den vergangenen neun Jahren registrierte die Polizeiautobahnstation Kaiserslautern zehn Ereignisse, bei denen Unbekannte beispielsweise Hölzer oder Steine von einer Brücke warfen. Im Juli 2021 war es eine Bank, welche die Täter auf die Fahrbahn stellten. Teilweise gingen die Schäden in die Zehntausende und Menschen wurden gefährdet.
Polizei bittet um Hinweise
Wegen des Vorfalls am Mittwoch, 27. April, bittet die Polizei erneut um Hinweise. Sie fragt: „Wem sind rund um die A63 bei Mehlingen Personen oder Fahrzeuge aufgefallen? Wer hat Personen oder Fahrzeuge auf einer Brücke stehen sehen?“ Zeugen können sich unter der Telefonnummer 0631 3692620 mit der Polizei in Verbindung setzen.