Kreis Kaiserslautern Es könnte bei zwei Bewerbern bleiben

91-88661858.jpg

Die beiden Bewerber um die Nachfolge von Landrat Paul Junker (CDU) bleiben vorerst konkurrenzlos. Wie gestern ein Rundruf der RHEINPFALZ unter den Kreistagsfraktionen ergab, herrscht nach wie vor keine Einigkeit über den Wahltermin.

Die CDU hat am vergangenen Wochenende den 49-jährigen Ralf Leßmeister zum Nachfolgekandidaten gemacht (die RHEINPFALZ berichtete am Montag). Der Verwaltungsbeamte kommt ebenso wie Junker, der diese Bewerbung unterstützt, aus Hütschenhausen. Die SPD hat bereits im Juni den 54 Jahre alten Martin Müller auf den Schild gehoben, der gleichfalls eine Amtskette trägt: Er ist ehrenamtlicher Stadtbürgermeister von Otterberg und hauptamtlicher Beigeordneter der fusionierten Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg. Sowohl Leßmeister als auch Müller müssen ihren Bekanntheitsgrad im Landkreis noch ausbauen. Beide gelten aufgrund ihrer bisherigen Berufslaufbahn als fundierte Verwaltungs-Experten, die ihre Kenntnisse zudem als Dozenten weitergeben. Die Amtszeit des 1952 geborenen Junker läuft bis Ende des kommenden Jahres. Laut Gesetz ist sein(e) Nachfolger(in) frühestens neun und spätestens drei Monate vor seinem Eintritt in den Ruhestand per Urwahl zu bestimmen. Über den genauen Termin will der Lauterer Kreistag in seiner Sitzung am kommenden Montag diskutieren. Der aus den Verwaltungs- und Fraktionschefs bestehende Kreisausschuss, der diese Woche zusammengekommen ist, hat dazu keine Empfehlung abgegeben. Wenn sich der Kreistag geeinigt hat, geht seine Terminempfehlung an die Trierer Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion. Denkbar wäre ein Urnengang am Tag der Bundestagswahl, also im September 2017. Im Kreis Kusel findet voraussichtlich bereits am 11. Juni die Wahl des Landrats statt. Amtsinhaber Winfried Hirschberger (SPD) ist dann 72 Jahre alt und seit 1985 auf diesem Posten. Zum Vergleich: Im Lauterer Land leitete vor 30 Jahren noch der CDU-Mann Rudolf Tartter (1938-2006) die Kreisverwaltung, dem 1991 der Sozialdemokrat Rolf Künne folgte. Als Ende 2009 Paul Junker das Amt übernahm, setzte er sich gegen drei Mitbewerber durch. Junker hat zwei hauptamtliche Stellvertreter, die aufgrund einer Koalitionsvereinbarung von CDU und Freien Wählern gestellt werden. Im Kreistag hat die Union derzeit 16 Sitze, die FWG sechs. Der SPD gehören 14 Kreistagsmitglieder an, den Grünen drei, der Linken zwei; auf die FDP entfällt ein Mandat. Ein Kandidat der Liberalen fürs Landratsamt ist eher unwahrscheinlich, wie Kreistagsmitglied Goswin Förster gestern durchblicken ließ. Der Aufwand, aus den Reihen der jüngeren Parteimitglieder einen kompetenten Bewerber aufzubauen, sei beträchtlich. Als Tag der Wahl würde Förster eine Zusammenlegung mit der Bundestagswahl bevorzugen. „Zu diesem Termin wäre die Wahlbeteiligung erfahrungsgemäß höher und das Ergebnis damit echter“, sagt er. Außerdem wäre ein doppelter Urnengang am selben Tag „natürlich auch erheblich billiger“. Kreistagsmitglied Jochen Marwede vom Bündnis 90/Die Grünen dagegen lässt wissen: „Wir tendieren zu einem möglichst frühen Termin, der deutlich vor den Ferien liegt. Allerdings ist auch die Zusammenlegung mit der Bundestagswahl sinnvoll, um eine möglichst hohe Wahlbeteiligung zu erzielen.“ Über einen eigenen Kandidaten habe „man zwar nachgedacht, aber noch keine konkreten Namen diskutiert“. Vom Tisch scheint jedenfalls der Vorschlag des Bundes- und Kreistagsmitglieds Alexander Ulrich von der Linkspartei. Der hatte im März für einen gemeinsamen Kandidaten mit SPD und Grünen geworben. Auf diese Weise könne das Übergewicht von CDU und FWG im Kreistag ausgehebelt werden. „Die Parteien links der Mitte sollten diese Möglichkeit miteinander ausloten“, so Ulrich im Frühjahr. Die SPD kündigte jedoch schon damals einen eigenen Bewerber an.

91-88661853.jpg
91-88664612.jpg
91-88664614.jpg
91-88664615.jpg
91-88664613.jpg
91-88664616.jpg
x