Rieschweiler-Mühlbach/Wallhalben Auch die Kneispermühle hat eine unruhige Nacht

Spuren des Hochwassers an der Gräfinbrücke am Mühlenwander- und Radweg.
Spuren des Hochwassers an der Gräfinbrücke am Mühlenwander- und Radweg.

Vor allem im Hornbach- und im Schwarzbachtal hat das Hochwasser an Pfingsten Schäden hinterlassen. Auch die Kneispermühle im Wallhalbtal hatte am Freitag eine unruhige Nacht.

Das Schwarzbachtal war zwischen Thaleischweiler-Fröschen am Zusammenfluss von Wallhalb und Schwarzbach bis Rieschweiler-Mühlbach eine einzige Seenlandschaft. Fast durch die gesamte Talbreite strömte die rotschlammige Wasserwalze in Richtung Zweibrücken. Udo Weis berichtet, dass das im Keller gelagerte Leder der Schuhfabrik Stuppy und sonstige notwendige Materialien bis gegen 4 Uhr am Pfingstsamstagmorgen so hoch gelagert wurde, dass es die möglicherweise eindringen Wassermassen nicht erreichen könnten. Die Feuerwehr sicherte Türen und Schwachstellen mit Sandsäcken. Der Strom wurde abgeschaltet.

Wassermassen rund um die Gewächshäuser und die Schuhfabrik.
Wassermassen rund um die Gewächshäuser und die Schuhfabrik.

Die Hühner der Familie wurden aus dem Stall gelassen. Hühner und das Damwild in der Talwiese haben sich auf der Anhöhe zum Straßenrand in Sicherheit gebracht. Um 15 Uhr am Samstag hat Udo Weis die Situation zwischen Wohnhaus und Schuhfabrik noch einmal kontrolliert und war erleichtert, dass sich die rote Brühe langsam zurückzog. Die Regenpause am Freitagabend habe Wohnhaus und Firma vor noch größerem Schaden bewahrt. An der Gärtnerei Empel in unmittelbarer Nachbarschaft der Schuhfabrik konnte die Rieschweiler-Mühlbacher Feuerwehr zunächst den vollgelaufenen Keller nicht auspumpen, weil das Wasser zu hoch stand. Auch die Gewächshäuser standen unter Wasser.

Zurückgehendes Hochwasser an der Schuhfabrik Stuppy in Höhmühlbach.
Zurückgehendes Hochwasser an der Schuhfabrik Stuppy in Höhmühlbach.

Im Wallhalbtal hat sich der Bachlauf erst ab der Konradsmühle bei der Kläranlage bis zur Kneispermühle über die Talwiesen ausgebreitet. Das dort schon sehr hoch stehende Gras und die Büsche haben die Fließgeschwindigkeit des Wassers deutlich verlangsamt. Auf der Kneispermühle waren Renate Brenner und Tochter Beate Hartmann trotz unruhiger Nacht glücklich, dass es aufgehört hatte zu regnen. Sie hatten schon früh mit Sandsäcken das erste starke Regenwasser aus der Klamm und dem Taleinschnitt unterhalb des Reifenberger Kapellchens abgedrängt, sodass es vorbei am Biergarten in die Wallhalb fließen konnte. Gewaltige Wassermassen strömten auf beiden Seiten des Tales wie kleine Bächlein die Hänge hinab und rissen viel Unrat mit. Man geht überall von größeren Schäden an den Wirtschaftswegen aus.

Eine Seenlandschaft: Blick vom Hitscherhof ins Schwarzbachtal.
Eine Seenlandschaft: Blick vom Hitscherhof ins Schwarzbachtal.

Das Grünland in den Tälern sollte eigentlich bis spätestens Juni für Viehfutter gemäht werden. Nun haben sich Schlamm, Geröll und Unrat abgesetzt, sodass das Gras für Heu oder Silage entsorgt werden muss. Es wird noch viele Tage dauern, bis sich das schmutzige Regenwasser und das anstehende Grundwasser zurückgezogen haben, sodass das Gras in Fäulnis übergeht. Die Wassermassen haben auch für viele Tiere, deren Nachwuchs und Insekten den Tod gebracht, da die Natur in diesem Zeitraum des Mai bereits voller Kinderstuben ist.

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