Kreis Kaiserslautern Bagger können kommen

Die Neubausiedlung in der Otterberger Wiesenstraße kann kommen. Wie die Stadtverwaltung gestern auf RHEINPFALZ-Anfrage bestätigte, liegt die Genehmigung für den Bau der ersten 24 Wohneinheiten vor. Sie sind verteilt auf sechs Wohnungen in vier Reihenhäusern.

Dieser Teil der neuen Siedlung wird von der Deutschen Reihenhaus-AG errichtet, die das Gelände vom Eigentümer des Gesamtgrundstücks gekauft hat. Wie mehrfach berichtet, handelt es sich dabei um die Kollweilerer Baggerfirma Bäcker. Sie werde voraussichtlich die verbleibenden Einzelbauplätze in eigener Regie erschließen und vermarkten, sagte Stadtbürgermeister Martin Müller (SPD) gestern. Das Terrain liegt auf dem 2007 aufgelassenen Betriebsgelände der Gärtnerei Heusser. Die Gewächs- und Lagerhäuser und wurden zwischenzeitlich bereits abgebrochen. Das Bündnis 90/Die Grünen hatte Ende des Vorjahrs Strafanzeige gegen den Investor gestellt, weil seiner Meinung nach die Schadstoffwerte des Bauschutts höher waren als erlaubt (die RHEINPFALZ berichtete am 12. Dezember 2014). Die Firma Bäcker bestritt die Vorwürfe und sprach von einer Rufschädigungs-Kampagne. Neuerliche Messungen haben nach Angaben des Stadtbürgermeisters ergeben, dass bei der Schadstoffbelastung keine Grenzwerte überschritten worden seien. Widerstand kam zeitweilig außerdem von Anwohnern, die durch die Neubausiedlung eine erhöhte Verkehrsbelastung befürchteten (die RHEINPFALZ vom 23. Juni 2014). Sie sorgten sich um die Sicherheit ihrer Kinder sowie um die Bestände seltener Vogelarten, zumal auch die Waldorfschule in unmittelbarer Nähe einen neuen Kindergarten errichten will. Auch dieser Vorstoß, der mit einer Unterschriften-Aktion einher ging, ist zwischenzeitlich im Sand verlaufen. Damit dürfte der Neubausiedlung nichts mehr im Weg stehen. Der Bebauungsplan hat Rechtskraft erlangt, am vergangenen Freitag fand die „Baustelleneinweisung“ statt. Innerhalb der nächsten 14 Tage soll ein Lauterer Unternehmen mit den Erschließungsarbeiten beginnen. Zunächst steht die Verlegung der Kanal-, Wasser-, Energie- und Kommunikationsleitungen an, das Ende markiert der Ausbau der Wiesenstraße. Die LED-Laternen stellt die stadteigene Energiegesellschaft Abita auf. Stadtbürgermeister Martin Müller hofft auf einen Abschluss der Erschließungsarbeiten bis zum kommenden Sommer. „Die Nachfrage ist schon jetzt riesengroß“, sagt er. Die von der Stadt vorgegebenen Rahmenbedingungen weisen das 2,25 Hektar große Gelände als „allgemeines Wohngebiet“ mit Einzel- und Doppelhäusern aus. Darüber hinaus sind Geschäfte zur Grundversorgung sowie „nicht störende Gewerbe- und Handwerksbetriebe“ möglich. Die Konzeption berücksichtigt die Naherholungsfunktion der Wiesenstraße und ermöglicht eine „energetisch günstige Bebauung“. (rik)

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