Kreis Germersheim Winden: Kein Platz für Pendler-Autos

Die Pendler nutzen jeden Quadratmeter, um vom Auto in die Bahn umsteigen zu können.
Die Pendler nutzen jeden Quadratmeter, um vom Auto in die Bahn umsteigen zu können.

„In Winden steigen täglich 4500 Leute aus und um“, sagte Ortsbürgermeister Peter Beutel zur katastrophalen Parkplatzsituation am Bahnhof. Gelände, um zusätzliche Parkplätze zu schaffen ist vorhanden, aber es sei auch eine Unterführung bei Gleis 3 erforderlich. Den Teil der Kosten, den Winden für Grunderwerb und Planung selbst aufbringen müsste, bezifferte der Bürgermeister auf 500.000 Euro.

Zu viel für die kleine Gemeinde, zumal laut Beutel die meisten Pendler aus dem Landkreis Südliche Weinstraße kommen. „Jede Partei sagt, man muss den ÖPNV unterstützen, aber letztlich bleibt es an Winden hängen“, sagte Beutel zu seinen bisher vergeblichen Versuchen, mit Staatssekretär Andy Becht (FDP/Bellheim), dem Landkreis Germersheim oder der Verbandsgemeinde Kandel eine Lösung des Problems zu erreichen. „Ich fühle mich von der großen Politik allein gelassen.“ Für das kommerzielle Car-Sharing der Stadtmobil Karlsruhe werde Winden am Bahnhof einen Parkplatz zur Verfügung stellen. „Alles andere ist Sache von Stadtmobil“, informierte Beutel nach Abstimmung mit den Beigeordneten Rolf Schönlaub und Andreas Kehrt.

Grabsteine auf dem Friedhof stehen lassen?

Der Ortsgemeinderat von Winden folgte nicht dem Vorschlag Beutels, nach der Entfernung von Gräbern ausgewählte Grabsteine mit dem Einverständnis der Angehörigen auf dem Friedhof stehen zu lassen. Mit acht zu fünf Stimmen wurde sein Antrag nach ausführlicher Diskussion abgelehnt. Beutel wollte mit seinem Vorschlag den Friedhofscharakter erhalten: „Sonst wird das Gelände mit der Zeit immer leerer.“ Die Kritiker hielten dem Ortsbürgermeister den Übergang der Sicherungspflicht für die Grabsteine auf die Gemeinde angesichts des jährlichen Defizits beim Friedhof von über 7000 Euro, mögliche Restkosten sowie den Mehraufwand für den Gemeindearbeiter bei Pflege- und Mäharbeiten auf dem Friedhof entgegen.

Jahresabschluss des Elektrizitätswerks

Der Jahresabschluss des Elektrizitätswerks für 2016 wurde mit einer Bilanzsumme von 575.000 Euro und einem Jahresgewinn von 29.100 Euro einstimmig festgestellt. Der Kassenstand stieg auf 161.000 Euro. Mit dieser Summe würde sich die Gemeinde, da man selbst kein Netz betreibt und nur stiller Teilhaber der Werke in Bad Bergzabern ist, gerne an einem sinnvollen Energieprojekt wie beispielsweise Windkraftanlagen beteiligen. „Wir denken darüber nach, aber es pressiert nicht“, sagte Beutel.

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