Kreis Germersheim Teamwork soll Asylsuchenden im Kreis helfen

„Die Kreisverwaltung Germersheim richtet einen kreisweiten Arbeitskreis Asyl ein“, teilt Landrat Fritz Brechtel (CDU) mit: „Anfang Mai wird die erste Veranstaltung stattfinden. Eingeladen werden im Wesentlichen die Mitglieder der Runden Tische in den Verbandsgemeinden sowie Organisationen und ehrenamtliche Gruppen, die sich mit den Themen der Asylsuchenden beschäftigen beziehungsweise für deren Belange engagieren.“

Die Kreisverwaltung übernimmt im Arbeitskreis Asyl vor allem informierende und koordinierende Aufgaben (wir berichteten). „Es gibt sehr viele gute Angebote im Landkreis. Wir sollten alle voneinander wissen, um zielgerichtet Hilfen platzieren zu können“, so Landrat Brechtel. Bei der ersten Veranstaltung im Mai wird Harald Kafitz vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge über das Asylverfahren und den Weg der Asylsuchenden bis zur Unterkunft in den Gemeinden referieren. Informiert wird auch über die Situation im Kreis Germersheim. Geplant ist für diesen ersten kreisweiten Termin zudem ein Markt der Hilfen, bei dem sich engagierte Gruppen und Organisationen vorstellen können. Die Flüchtlingsthematik betrifft auch Schulen, die deshalb einbezogen werden sollen. Die Kreisverwaltung hat laut Brechtel bereits ein Konzept zur Verbesserung der Aufnahme von Flüchtlingen erarbeitet und zwei Anträge für geförderte Projekte gestellt. Das „WillKomm-Projekt“ wird über den Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) gefördert. Es ist als gemeinsames Projekt der Leitstelle für Integration bei der Kreisverwaltung, des Caritaszentrums Germersheim und des Internationalen Bundes (IB) Germersheim geplant und richtet sich an Asylbewerber mit Aufenthaltsgestattung. Ziel des Projektes ist die Verbesserung der Aufnahmesituation der Asylbewerber im Landkreis und Hilfe zur Selbsthilfe durch Information, Beratung und Begleitung. Für die Umsetzung des Projektes sind fünf Halbtagsstellen vorgesehen. Diese sollen auch direkt vor Ort in den Verbandsgemeinden angesiedelt sein. In einem zweiten Projekt arbeiten die Leitstelle für Integration, die ProfeS GmbH, die Agentur für Arbeit, das Jobcenter, die Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Landkreis Germersheim mbH und einige lokale Unternehmen als Projektpartner zusammen. Das Projekt richtet sich an Asylbewerber mit Aufenthaltsgestattung, anerkannte Flüchtlinge sowie an abgelehnte Asylbewerber mit Duldung. Ziel des Projektes ist der Zugang zum Arbeitsmarkt (Arbeit oder Ausbildung) oder zur (Wieder-) Aufnahme einer Schulausbildung. „Leider haben wir noch zu keinem der beiden Projekte eine Entscheidung (über Zuschüsse des Bundes) erhalten“, so Landrat Dr. Fritz Brechtel, „Das Thema ist aber viel zu wichtig, als dass wir noch lange warten können.“ Deshalb habe der Kreistag wie in der RHEINPFALZ berichtet entschieden, dass nicht auf Zuschüsse gewartet, sondern notfalls über Kreismittel das WillKomm-Projekt vorzeitig gestartet wird. (rhp/tom)

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