Kreis Germersheim Strompreise bleiben stabil

Es ist eine erfreuliche Nachricht für die Kunden des Gemeindewerks Hördt: Die Strompreise werden nicht erhöht. Gute Erfahrung hat die Verwaltung mit den Zählerablesekarten gemacht, die sie an die Haushalte ausgegeben hat.

„Wir waren richtig baff, wie viele Rückläufe kamen“, sagte Werksleiter Johannes Klawe in der Sitzung des Werksausschusses. Zum ersten Mal wurden die Zählerstände nicht bei Hausbesuchen abgelesen, sondern Karten zum Selbstausfüllen an die Kunden verschickt. Mehr als 90 Prozent haben die Karten ausgefüllt – viel mehr als erwartet, denn im Schnitt liege die Rückläuferquote im ersten Jahr bei 50 Prozent. Langfristig sei geplant, die Daten über ein Portal online zu erfassen. Für 2017 weist der Plan einen Jahresgewinn von 26.490 Euro aus. „Das Planergebnis wird sich gegenüber dem Jahresabschluss 2015 um etwa 65.100 Euro verschlechtern“, erläuterte die Sachbearbeiterin Anna Schwechheimer. 2015 sei mit 81.577 Euro allerdings ein absolutes „Hoch“ erreicht worden. „Wir sind deutlich im Plan und werden auch den Mindestgewinn erreichen“, sagte Schwechheimer. Der liegt 2017 bei rund 11.800 Euro. Vor allem im Netzbereich seien die Ausgaben, unter anderem für Personal, gestiegen. Trotzdem werden die Strompreise nicht erhöht. Die höheren Kosten können durch einen verbesserten Stromeinkauf an der Börse ausgeglichen werden, erklärten die EVU-Mitarbeiter. Zuletzt seien 2014 die Preise für die Kunden erhöht worden. Zwar verzeichnen die Gemeindewerke einen leichten Kundenrückgang seit 2011, dennoch beziehen mehr als 80 Prozent der Hördter Haushalte ihren Strom beim EVU. „Das ist eine sehr gute Zahl und spricht für die Kundenzufriedenheit“, meinte der Werksleiter. Um weiterhin erfolgreich zu sein, sollten vor allem Neubürger informiert werden, dass „der Gewinn, der erwirtschaftet wird, in der Gemeinde bleibt“, regte Sebastian Fuchs (CDU) an. Um dem Kostendruck entgegenzuwirken und wirtschaftlich zu bleiben, will das EVU mit anderen Werken, etwa den Stadtwerken Speyer oder der Thüga kooperieren. Synergieeffekte seien durch Bündelung der Preiskalkulation oder im Marketing denkbar. Mit digitalen Stromzählern sei in Kleinhaushalten nicht vor 2019/2020 zu rechnen, sagte Klawe auf Nachfrage von Matthias Lattmann (SPD). Der Ausschuss hat dem Rat einstimmig empfohlen, dem Wirtschaftsplan in seiner Sitzung am kommenden Mittwoch zuzustimmen. |naf

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