Kreis Germersheim Schwer verschätzt

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Ursula Schmitt-Wagner (Bündnis 90/Grüne) ist es „schleierhaft“ wie sich der ursprünglich beauftragte Architekt um gute 600.000 Euro bei der Planung der Außenanlagen der Feuerwehr verschätzen konnte. „So etwas habe ich in 30 Jahren Bauausschuss noch nicht erlebt“, war sie entsetzt. Der Verbandsgemeinderat hat am Donnerstag ein anderes Ingenieurbüro – Quintel aus Alsbach-Hähnlein – beauftragt.

Hellmuth Varnay (SPD) kann sich die enorme Differenz damit erklären, dass die Realität nicht mit der Planung übereinstimmte. Das habe sich insbesondere bei den Entwässerungsanlagen gezeigt. Andreas Reininger von der Verwaltung hatte die Kostenschätzungen der beiden Ingenieurbüros verglichen und festgestellt: Bei gleicher Quadratmeterzahl hatte der Architekt die Kosten für die zu bearbeitenden Flächen zu niedrig angesetzt. „Oberflächlich gearbeitet“, warf Josef Vollmer (CDU) ein. Für Manfred Foos (Freie Wählergruppe) war wichtig, ob die Verbandsgemeinden Hagenbach und Jockgrim an dem Neubau eines Servicezentrums, das von den beiden Verbandsgemeinden mit genutzt werden soll, beteiligt werden. „Wir gehen in Vorlage“ stellte der 1. Beigeordnete Norbert Kauber (CDU) klar. Verbandsbürgermeister Volker Poß (SPD) kündigte an, dass die Kosten für diese zusätzlichen Leistungen kalkuliert würden. Für die gesamte Investition in Neubau und Sanierung im Bereich der Feuerwehr habe das Land einen Gesamtförderung in Höhe von 645.800 Euro schriftlich zugesagt, so Poß. Drei Räte enthielten sich der Stimme bei der Auftragsvergabe an das andere Ingenieurbüro. „Unser Waldschwimmbad ist Anziehungspunkt für die ganze Region bis ins Elsass“, unterstrich Rainer Zimmermann (Bündnis 90/Grüne) die geplante Erweiterung des Kiosk. „Damit wollen wir das Bad noch attraktiver für Kinder, Jugendliche und junge Familien machen“, verwies Poß auf 46.500 Badegäste in diesem Jahr. Im Vergleich zum Vorjahr mit 58.745 Besuchern habe sich das schlechte Wetter ausgewirkt. Wenn der neue Kiosk pünktlich zu Saisonbeginn im Mai 2017 stehen soll, müsse jetzt mit dem Rohbau begonnen werden. Nachdem sich anfangs neun Firmen auf die beschränkte Ausschreibung gemeldet hätten, legten später keine ein Angebot bei der Submission vor. Bei drei weiteren Firmen wurde in „freihändiger Vergabe“ ein Angebot nachgefragt und auf die wirtschaftliche Vertretbarkeit geprüft. Jetzt hat der Verbandsgemeinderat einstimmig die Rohbauarbeiten für den Kiosk an die Firma Christbau in Eschbach vergeben. |mdlh

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