Kreis Germersheim Namen stets treu geblieben

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Mit einem Jubiläumskonzert in der Festhalle Wörth beginnen heute die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen des Europa-Gymnasiums Wörth. Von den Generationen von Schülern, die hier in dem halben Jahrhundert ihr Abitur gemacht haben, wird mit der ehemaligen Bildungsministerin Vera Reiß beim Festakt am 30. Mai in der Festhalle Wörth eine der ihren die Festrede halten. Besonders verbunden bleiben wird die Geschichte der Schule mit dem Namen des ersten Schulleiters, Oberstudiendirektor Dieter Rößler.

Dass die Historie schriftlich der Nachwelt erhalten bleibt, ist Studiendirektor Helmut Keiber, bis zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand im Juli 2005 Vertreter der jeweiligen Schulleitung, zu verdanken. Seinen Aufzeichnungen im Schuljournal „Jahresringe“ sind die Daten für den RHEINPFALZ-Rückblick entnommen. Als der Kreistag 1964 zu dem Gymnasium in Germersheim die Errichtung eines „Süd-Gymnasiums“ beschloss, wollten Kandel und Wörth Sitzgemeinde werden. Nach hartem Ringen der beiden Kommunen und Austausch aller Argumente entschied die Landesregierung 1966 zugunsten von Wörth. Bis der Kreis das „Staatlich Neusprachliche und Mathematisch-Naturwissenschaftliche Gymnasium“ bauen konnte, war es in den Räumen der gerade fertiggestellten Dorschbergschule der Gemeinde Wörth untergebracht. Mit der kommissarischen Leitung wurde Studienrat Dieter Rößler, damals am Gymnasium in Germersheim tätig, betraut. Am 1. September 1967 begann für 122 Schüler in drei Klassen der Unterricht. Im August 1968 war Baubeginn; am 27. August 1970 war erster Unterrichtstag an der neuen Schule. Weil da schon absehbar war, dass die Räume für den großen Zustrom von Schülern nicht ausreichen würden, billigte der Kreistag am 14. Oktober 1970 einen Erweiterungsbau, der 1976 bezogen wurde. Als Übergangslösung dienten fünf Schulpavillons mit je zwei Klassenzimmern. Drei Jahre, bevor sich die Schule den Namen Europa-Gymnasium gab, baute sie sich zum 20-jährigen Jubiläum mit Findlingen aus verschiedenen europäischen Ländern einen „Europa-Brunnen“, der nach einer Idee von Rößler „das vielfältige europäische Engagement mit den verschiedenen Schüleraustauschen, Sprachkursen, Arbeitsgemeinschaften und Studienfahrten“ symbolisieren solle. In all den Jahren ist das Europa-Gymnasium seinem Namen gerecht geworden. Besuchte man zunächst gegenseitig Schulen in Frankreich, England, Irland, Spanien und Italien, gingen die Kontakte nach der Wiedervereinigung auch Richtung Osten, wo Partnerschaften mit Schulen in Jena und Ungarn, selbst außerhalb Europas in den USA geknüpft wurden. Zuvor kam es ab 1983 sogar zu jährlichen Fahrten einer Abschlussklasse in die damalige DDR. Die Schule, seit 2003 mit einem Ganztagsangebot, hat sogar ein Kellertheater und eine eigene Theater-AG, die vielbeachtete Stücke darbietet. Teilnehmer beim Musikfestival und bei Ausstellungen von im Unterricht geschaffenen Werke haben inzwischen auch als Künstler Karriere gemacht. Neben den großen Erfolgen bei „Mathematique sans frontières – Mathematik ohne Grenzen“, im Schulschach, Tischtennis und Handball, seien die Teilnahme am weltgrößten Seglertreffen in der Bretagne mit einem selbst gebauten Boot und eine weitere „Sternstunde“ erwähnt: Als 1990 mit einem Hubschrauber eine Sternwarte auf dem Dach der Schule installiert wurde. Jubiläumsprogramm Heute, 20 Uhr, Konzert, Festhalle; 30. Mai, 19 Uhr, Festakt, Festhalle; 23. Juni, Musikfestival, Festhalle; 24. Juni, Schulfest, 27. August bis 24. September, Kunstausstellung ehemaliger und aktueller Lernender und Lehrender, Altes Rathaus Wörth. | wi

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