Rheinzabern Maria und Ludwig Zirker kennen sich seit Kindheitstagen

Maria und Ludwig Zirker haben fast die ganze Welt bereist.
Maria und Ludwig Zirker haben fast die ganze Welt bereist.

Maria und Ludwig Zirker feiern ihre diamantene Hochzeit. Die Jubilare aus Rheinzabern wuchsen in der Badgasse auf ihren elterlichen Bauernhöfen auf – nur wenige Schritte voneinander entfernt.

Der Hof von Ludwigs Eltern war an der Ecke zur Maximilianstraße, der Hof von Familie Thomas, Marias Mädchenname, war neben der ehemaligen Milchzentrale. Im selben Jahrgang geboren, besuchten sie die gleiche Klasse in der Schule. Dennoch lernten sich die Nachbarskinder und Schulkameraden erst im Alter von 16 Jahren im Tanzkurs wirklich kennen. Zwei Jahre später, bei einem Ausflug der Jungbauernschaft, wurden sie ein Paar, wie sie berichten.

Am 28. Januar 1964 heirateten sie standesamtlich, einen Tag späte war die kirchliche Heirat. Die Wahl fiel auf einen Dienstag, weil das ausgewählte Gasthaus samstags keine Zeit zur Ausrichtung der Feier hatte. Ludwig Zirker arbeitete zunächst einige Monate bei der Reifenfirma Michelin. Er gewöhnte sich in dieser Zeit nicht an den Schichtdienst und Maria Zirker fügt augenzwinkernd bei, dass es ihn störte, dort nicht sein eigener Herr sein zu können. Deshalb entschieden sie, zusammen einen eigenen landwirtschaftlichen Betrieb aufzubauen.

Ein Porsche als Traktor

Dieser Hof mit einem stattlichen Tabakschuppen entstand zwischen dem elterlichen Hof von Ludwig Zirker und dem Erlenbach. Schwerpunkt war der Anbau von Tabak, Zuckerrüben und Getreide. Einer der ersten Traktoren der Familie, ein roter Porsche, schmückt noch heute das Anwesen. Einige weitere Traktoren kamen und gingen im Laufe der Zeit. Für viele Jahre hat Ludwig Zirker während der Saison für die Rübenanbaugenossenschaft mit dem Lkw Zuckerrüben zur Raffinerie in Offstein gefahren, während seine Frau sich um den Tabak gekümmert hat, der in dieser Zeit bereits getrocknet war und „gebüschelt“ wurde.

Das Leben der beiden 84-Jährigen fand allerdings nicht nur in der Badgasse und auf ihren Feldern statt. Seit Ende der 1970er Jahre reisten sie im Winter, wenn der Tabak abgeliefert war, durch die ganze Welt. Es gibt kaum einen Kontinent, den sie nicht gesehen haben. Mit Neuseeland, China und Kanada nennen sie nur einige Beispiele. Diese Reisen haben sie – ohne englisch zu sprechen – individuell durchgeführt und sich nicht durchorganisierten Reisegruppen angeschlossen.

Ludwig Zirker war Mitglied des Verbandsgemeinderats, einige Jahre Schöffe beim Amtsgericht und im Aufsichtsrat bei der VR-Bank. Er wirkte aktiv im Gesangverein mit, im Musikverein war er nur passiv. Beide waren im örtlichen Skiclub. Maria Zirker pflegt noch heute ihren großen Garten. Es macht ihr Freude und hält sie jung und fit, auch wenn es jetzt im Alter anstrengend wird, wie sie zugibt. Die Gesellschaft mit ihren Freunden genießen sie gern auf ihrer Terrasse mit Blick auf den Garten. Maria und Ludwig Zirker haben zwei Töchter und zwei bereits erwachsene Enkelinnen.

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