Kreis Germersheim Kandel: Demonstrationen verliefen friedlich

[Aktualisiert 18.45] In Kandel gab es am Samstag zwei Demonstrationen: Eine des rechten „Frauenbündnisses“, eine, an der sich mehrheitlich linke – aus dem Umfeld der Mannheimer und Karlsruher Antifa kommende – und bürgerliche Gegendemonstranten beteiligten. Laut Polizei verliefen die Demonstrationen weitesgtehend friedlich. Die zunächst berichtete Festnahme eines Demonstranten des "Frauenbündnisses", der versucht haben soll, Transparente der Anwohner und Gegner der Demonstration abzureißen, konnte die Polizei auf Anfrage nicht bestätigen. Womöglich habe ein Einsatz der Polizei den Anschein erweckt, ein Mann sei festgenommen worden, sagte ein Sprecher. Ein Mann leistete beispielsweise Widerstand, als Beamte seine Personalien überprüfen wollten. 

Eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs

Außerdem gab es mehrere Anzeigen: In einem Fall wegen Körperverletzung aufgrund lauter Vuvuzela-Geräusche, in zwei Fällen wegen Beleidigung und in sieben Fällen wegen Verstoß gegen das Versammlungsgesetz, da sich die Personen gemeinschaftlich mit Schals vermummt hatten. Nachdem die Stromversorgung eines Lautsprecherwagens beschädigt wurde, wurde eine Strafanzeige wegen Sachbeschädigung aufgenommen. Außerdem gibt es eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs. RHEINPFALZ-Informationen zufolge soll es sich um einen Teilnehmer der Demonstration des "Frauenbündnisses" handeln. Die Polizei konnte am Samstagabend nicht sagen, zu welcher Demonstranten-Gruppe die Straftäter gehörten.

Unmutsbekundungen der Bürger



Es gab an Widerstand gegen die rechte Demo nicht nur die Gegendemonstration, auch Kandeler Bürger, die an der Zugstrecke als Zuschauer und Anwohner anwesend waren, zeigten ihren Unmut. Auch das Bündnis „Kandel gegen Rechts“ zeigte Präsenz. Entlang der Demostrecke hatten Anwohner Plakate und Transparente mit Slogans wie „Kandel ist bunt, nicht braun“ aufgehängt. Auch eine private Geburtsagsfeier wurde offenbar zum Statement gegen rechts umgewidmet.

Großes Polizeiaufgebot

Das "Frauenbündnis" zählte bei der eigenen Demonstration 550 Teilnehmer, die Polizei spricht hingegen von 300 Teilnehmern. Es war die 13. Demonstration den "Frauenbündnisses" in Kandel.  Ein großes Polizeiaufgebot sicherte die Straßen, außerdem waren viele Medienvertreter da. Das Kandeler Gewerbegebiet Lauterburger Straße war teilweise abgesperrt.

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