Kandel Hoher Sachschaden nach Großbrand

Die Lagerhalle wurde bei dem Feuer komplett zerstört.
Die Lagerhalle wurde bei dem Feuer komplett zerstört.

180 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren halten am Mittwochabend einen Großbrand in Schach. Es gelingt ein benachbartes Wohnhaus zu schützen. Die Lagerhalle geht in Flammen auf. Wichtige Unterstützung kommt von Landwirten.

Weithin zu sehen waren am frühen Mittwochabend dunkle Rauchwolken, die am südöstlichen Stadtrand aufstiegen. Die 1200 Quadratmeter große Lagerhalle eines Landwirts, der vor allem Gemüse anbaut, stand gegen 17.30 Uhr aus bisher noch nicht geklärten Gründen in hellen Flammen und forderte den Großeinsatz der Feuerwehren, nicht nur aus der ganzen Verbandsgemeinde Kandel, sondern auch aus der Stadt Wörth.

Auch Feuerwehr der Stadt Wörth dabei

Personen oder auch Tiere, das ist die wohl erfreuliche Feststellung vorweg, kamen bei dem Großbrand nicht zu Schaden. Auch griff das Feuer nicht auf die Nachbargebäude, wie etwa das neue Wohnhaus des geschädigten Landwirts, über. Dafür sorgte der Einsatz von 180 Wehrleuten und 30 Fahrzeugen, die an die Straße „Am Ettenbaum“ am östlichen Rand von Kandel südlich der Aral-Tankstelle durch die Integrierte Leitstelle Landau beordert wurden. Gleich mit alarmiert wurde die Feuerwehr der Stadt Wörth. Weil man von einem Gebäudebrand ausgehen musste, ließ der Wehrleiter der Verbandsgemeinde Kandel, Alexander Ditz, auch noch die Wehren aus Minfeld und Steinweiler alarmieren und löste schließlich, nach einer ersten Einschätzung am Brandort, Vollalarm aus und alle Wehren der Verbandsgemeinde ausrücken. Auch Polizei und das DRK waren bald am Ort des Geschehens.

Hier galt es zunächst, eine ausreichende Wasserversorgung herzustellen und vor allem das benachbarte Wohngebäude vor einem Übergriff der Flammen zu schützen. Die Halle konnte nicht betreten werden, die Hitzeentwicklung war zu stark und auch die Statik des Gebäudes ließ Schlimmeres befürchten. So bekämpfte man von der großen Drehleiter aus mit einem Wenderohr den Brand. Im Süden unternahmen zwischenzeitlich die Wehren aus Wörth und aus Minfeld den Kampf gegen die Flammen. Etwa 30 Wehrleute waren unter schwerem Atemschutz direkt am Brandobjekt eingesetzt. Die Wasserversorgung bereitete einige Probleme, viele Meter mussten Schläuche gelegt werden.

Landwirte und Autobahnmeisterei unterstützen

Dabei wurden die Wehrleute auch von Mitarbeitern des Wasserwerkes und mehreren Landwirten unterstützt, die mit ihren Traktoren und zwei Fässern zur Einsatzstelle kamen. Aber auch die Wehrleute selbst mussten mit Getränken versorgt werden. So wurden die beiden Schnelleinsatzgruppen Verpflegung und Betreuung herbeigerufen. Auf dem Platz der benachbarten Autobahnmeisterei konnten Zelte aufgebaut und die sanitären Anlagen benutzt werden. Unterdessen wurde die Bevölkerung über die Katwarn-App gewarnt und aufgerufen, vorsorglich Fenster und Türen geschlossen zu halten. Als die Ergebnisse des Messfahrzeuges der Stadt Wörth dann vorlegen, konnte dieser Alarm allerdings bald wieder aufgehoben werden.

Die Lagerhalle des Landwirts dagegen war nicht mehr zu retten, ist teilweise eingestürzt. Er hatte darin nicht nur ein Kühlhaus stehen, sondern auch eine Lauchwaschmaschine, Kisten und Verpackungsmaterial sowie ein Gabelstapler. Auch ein Büro des Landwirts mit Druckern für Etiketten zur Beschriftung der Gemüsekisten war hier untergebracht, wie die RHEINPFALZ erfuhr. Am Ort des Geschehens traf man auch Bürgermeister Volker Poß von der Verbandsgemeinde und Stadtbürgermeister Michael Niedermeier. Sie wollten sich ein Bild über die Lage vor Ort verschaffen. Bürgermeister Poß dankte den Einsatzkräften für ihre vorbildliche Arbeit, der Feuerwehr aus Wörth für die Nachbarschaftshilfe. Aber auch viele Schaulustige fanden sich auf dem Bachweg südlich der Rheinstraße ein, störten aber die Arbeit der Wehrleute nicht, wie man erfahren konnte.

Mobilfunknetz war nicht stabil

Im Gespräch zeigten sich viele froh darüber, dass der Brand nicht auf Nachbargebäude übergegriffen hatte und auch keine Personen oder Tiere verletzt worden seien. Kritische Äußerungen gab es von Beobachtern und Nachbarn aber zur Stabilität des Funknetzes in diesem Bereich. Hin und wieder habe man keinen guten oder auch gar keinen Empfang, bestätigte uns auch der geschädigte Landwirt. Die Feuerwehr gerufen habe dankenswerterweise wohl ein aufmerksamer Nachbar, so sagte er gestern zur RHEINPFALZ, so dass Schlimmeres noch habe verhindert werden können. Er selbst sei sozusagen erst mit der Feuerwehr an seinem Anwesen wieder eingetroffen. Über die Ursache des Brandes gibt es noch keine Aussagen, zwei Beamte der Kriminalpolizei waren schon am Mittwochabend vor Ort. Die Ermittlungen laufen aber weiter.

Noch während in Kandel der Brand der Lagerhalle bekämpft wurde, musste die Feuerwehr zu zwei weiteren Einsätzen nach Steinweiler gerufen werden. Den Gebäudebrand bekämpften die Feuerwehr aus Rohrbach, während ein PKW-Vollbrand von Wehren aus Winden, Kandel und Wörth angefahren wurde.

Die Rauchwolke war schon von Weitem zu sehen.
Die Rauchwolke war schon von Weitem zu sehen.
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