Kreis Germersheim Gina Wild sorgt in „1, 2, 3 – Oberkörper frei“ für Prickeln

Schon vor der morgigen Generalprobe klappt es gut. Regisseurin Jutta Barié-Scholl ist zufrieden mit ihrer Laienspielgruppe, die
Schon vor der morgigen Generalprobe klappt es gut. Regisseurin Jutta Barié-Scholl ist zufrieden mit ihrer Laienspielgruppe, die seit Januar auf der Bühne im Bürgerhaus probt.

«Westheim.» Wenn Gina Wild und Ralle Schwansen für einen Dreiakter fünfmal nach Westheim kommen, wird es heiß im Mai. Titel: „1, 2, 3 – Oberkörper frei!“ Action und Spaß sind garantiert. Keine Angst: Die Produktion der Laienspielgruppe, die am Freitag Premiere feiert, ist jugendfrei.

Zugegeben: Es handelt sich nicht um die echte Gina, nur um die Wild von der Haardt. Und: Darstellerin Sarah Petrongolo zieht sich auch nur im Dunkeln aus. Vielleicht deshalb, weil Drehpartner Randy Andy (Matthias Sinn) neu in der Branche, noch sehr schüchtern ist. Drehort: im Dachgeschoss. Prekär: Die leerstehende Wohnung gehört Heinz und Gisela (Rainer Bach, Sabrina Simon): Aber: An Regisseur Ralle (Frank Westrich) vermietet wird sie von den Studenten Rainer und Jens (Bernd Rüffel, Rüdiger Kiktenko), die nebenan wohnen, Geld brauchen. Noch reizvoller wird die Handlung, als Marianne Gleich, älteste Hausbewohnerin, im „Heimatfilm“ mitwirken will, Ordnungsamts-Zicke Nicole Koch das Haus inspiziert und Sieglinde Körner als Religionsbeauftragte dort auf Missionstour ist. Die Mission der Laienspielgruppe: Das Publikum gut unterhalten, mitreißen. Grundsatz dabei laut Theaterleiter Bernd Rüffel: „Wenn es unter die Gürtellinie geht, ist das nicht unser Stil.“ Stellvertreterin und Regisseurin Jutta Barié-Scholl räumt ein: „Teilweise mussten wir das Stück etwas entschärfen.“ Barié-Scholl, die auch auf größeren Bühnen steht, aktuell beim Boulevardtheater Deidesheim mitwirkt, nimmt sich stets die Freiheit heraus, Werke noch besser zu machen. Mit dem von ihr neu gestalteten Ende könnten sich alle Schauspieler den Zuschauern präsentieren. Zudem schreibt sie manchmal zusätzliche Rollen ins Stück: die Religionsbeauftragte. Wovon lebt das Stück? „Von der Sprache, von Verwechslungen und Action“, so Barié-Scholl. Rüffel ergänzt: „Es hat uns schon beim Lesen gut gefallen. Wir haben dabei schon kräftig gelacht.“ Seit Januar proben die Darsteller auf der Bühne. Im April gab es eine große Sonntagsprobe mit kleinem Frühstück: „Die hat sich bewährt“, sagt Rüffel. Morgen, Donnerstag, findet die Generalprobe statt. „Es klappt alles gut“, freut sich Barié-Scholl. „Wenn der Text sitzt, fängt man an zu spielen.“ In den letzten Wochen sei „jeder richtig in seine Rolle geschlüpft“. Guter Spielfluss ist ihr wichtig: „Dass Auf- und Abgänge klappen, das Öffnen und Schließen der Türen zack, zack geht, keine Löcher entstehen, alles wie ein Zahnrad ineinander greift.“ Und sollte es doch mal einen Hänger geben, hilft Souffleuse Katja Rüffel aus. Übrigens: Für zusätzliches Prickeln sorgen auch Cocktails. Info Fünf Aufführungen im Mai: Freitag, 10., Samstag, 11., Freitag, 17., Samstag, 18. (jeweils 20 Uhr) und Sonntag, 19. Mai, 18 Uhr, im Bürgerhaus. Einlass: eine Stunde vorher. Eintritt: neun Euro, bis 14 Jahre frei. Karten: Telefon 07272 955441.

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