Kreis Germersheim Gemeinden suchen dringend Wohnraum und Möbel

„Wir brauchen Wohnraum in allen Gemeinden“, sagte Verbandsbürgermeister Matthias Schardt am Mittwoch in der Hördter Ratssitzung zur Flüchtlingssituation in der Verbandsgemeinde (VG). 64 Asylbewerber leben bereits in Kuhardt und Rülzheim. Die Verwaltung rechnet, dass bis Jahresmitte in der VG 30 Menschen hinzukommen. In Hördt ist ein Haus bezugsfertig.

Schardt (CDU) appellierte an Ratsmitglieder und Bürger, weitere Unterkünfte zu melden. Auch Sachspenden und Möbel können bei der Verwaltung gemeldet werden. In Kürze soll sich ein Förderkreis aus Ehrenamtlichen gründen, der die Asylbewerber im täglichen Leben unterstützt. „Wir brauchen zunächst einen Überblick, was nottut und welche Bedürfnisse die Leute haben“, sagte Schardt. Egal aus welchem Land sie kommen, „die Menschen sollen in Sicherheit, Frieden und ordentlichen Verhältnissen leben, solange sie bei uns sind“. Bislang kennt die Gemeinde Hördt weder die Anzahl der Asylbewerber, noch die Herkunft oder deren Ankunftstermin im Klosterdorf. Den Standort des angemieteten Hauses möchte die Gemeinde nicht preisgeben, bevor die neuen Bewohner einziehen. Es gelte für jeden Vermieter das Recht, dass seine Pläne „nicht in einer öffentlichen Sitzung oder am Schwarzen Brett angekündigt werden“, sagte Schardt. Von „Geheimniskrämerei“ könne keine Rede sein, ergänzte der Zweite Beigeordnete Thorsten Verlohner (CDU). „Wir können erst Räder in Bewegung setzen, wenn wir wissen, wer kommt“, entgegnete er der Kritik seines Parteikollegen Martin Frey. Dieser hatte bemängelt, dass bislang weder die Schule noch der Kindergarten offiziell informiert wurden. Die von der Verwaltung überarbeitete Gebührenordnung für die Turnhalle war den Räten nicht schlüssig genug. Der zuständige Ausschuss soll bis zur nächsten Ratssitzung Preise diskutieren, Leistungen differenzierter darstellen und die Benutzungsregeln festlegen. Über einen Punkt stimmte das Gremium bereits ab: Leute, die nicht in Hördt wohnen und die Halle für private Feste nutzen wollen, müssen künftig 1000 Euro anstatt 400 Euro, plus Reinigungskosten zahlen. 2014 fanden acht private Feiern statt. Für das erste Halbjahr 2015 liegen sechs Anfragen vor. Ratsmitglieder bemängelten, dass die Küche nicht funktionstüchtig sei. Waldfried Heid (Freie Wähler) regte an die Belüftung zu überprüfen: „Wenn man vorne in der Halle die Tür aufmacht, riecht man die Schnitzel, die hinten auf die Weck gelegt werden.“ Am ersten Treffen des Arbeitskreises Grünanlagen haben drei Bürger, ein Rats- und ein Ausschussmitglied teilgenommen, informierte der Beigeordnete Hans Peter Schmitt (SPD). Der Arbeitskreis will innerhalb eines halben Jahres Vorschläge zur Neugestaltung von Kreiseln, Fahrbahnteilern und Grünflächen im Ort vorlegen. Priorität hätten die Pflanzkübel in Nord-West sowie die Grünfläche in der Römerstraße. (naf)

x