Kreis Germersheim Flüchtlinge: Kreis will mit Personal Integration fördern

Kreis Germersheim. Ausländerfeindliche Pegida-Stimmung soll es im Kreis Germersheim nicht einmal ansatzweise geben. Das betont Landrat Fritz Brechtel (CDU) und kündigt an, für die Betreuung von Flüchtlingen und Asylbewerbern für die nächsten drei bis vier Jahre 3,75 Stellen bei der Kreisverwaltung schaffen zu wollen. Zielsetzung: Neuankömmlingen bestmöglich helfen und die Sensibilität der Bevölkerung für die Bedürfnisse der Flüchtlinge zu stärken.

Der Kreis hat deshalb beim Integrationsfonds (AMIF) und beim Europäischen Sozialfonds (ESF) je einen Antrag auf Unterstützung gestellt. Damit sollen diese Stellen finanziert werden. Brechtel stellt sich für jede Verbandsgemeinde im Kreis eine Viertelstelle vor, wo sich Mitarbeiter um die in den Verbandsgemeinden lebenden Asylbewerber kümmern und mit den ehrenamtlichen Aktivitäten vor Ort (Caritas, IB, Runde Tische usw.) zusammenwirken. Bei der Kreisverwaltung selbst wird eine halbe Stelle für die Koordination dieser haupt- und ehrenamtlichen Aktivitäten eingerichtet. Weitere 1,25 Stellen werden im Kreishaus bei der Leitstelle für Integration und in der Ausländerbehörde eingerichtet. Dort geht es um die Integration von Asylbewerbern in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt. Zusammengearbeitet wird mit dem Bildungsträger Profes, der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter. Brechtel: „Wir wollen insgesamt den Profi-Bürger-Hilfe-Mix stärken. Dafür sollen die Strukturen geschaffen werden.“ Die Entscheidung darüber muss der Kreistag in seiner Sitzung am nächsten Montag treffen. Brechtel will diese Pläne auf alle Fälle umsetzen, auch wenn die Anträge abgelehnt werden sollten. Dass sie nötig sind, belegt er mit Zahlen: Mit 310 Flüchtlingen 2015 zusätzlich für den Kreis Germersheim plant das Land. Doch schon im Januar und Februar waren die Zahlen so hoch, dass es am Ende 450 oder mehr werden könnten. „Wir kommen auch bei der Unterkunft an die Grenze“, so der Landrat.

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