Kreis Bad Duerkheim Süss verabschiedet sich

Der scheidende Bürgermeister Heinz-Werner Süss und die länger im Amt bleibende Weisenheimer Weinprinzessin Saskia I.
Der scheidende Bürgermeister Heinz-Werner Süss und die länger im Amt bleibende Weisenheimer Weinprinzessin Saskia I.

Wehmut lag über dem Neujahrsempfang der Gemeinde Weisenheim am Sand gestern in der Aula der Grundschule. „Es ist der Abschied von mir heute, leider, es fällt mir nicht leicht“, sagte Bürgermeister Heinz-Werner Süss (FWG) mit tränenerstickter Stimme bei der Begrüßung der Gäste. Süss entschuldigte sich, dass „ich in den vergangenen Monaten oft krank war“, das werde ihm von einigen Bürgern vorgeworfen. Aus gesundheitlichen Gründen kandidiert er nicht mehr.

Süss und der Freinsheimer Verbandsbürgermeister Jürgen Oberholz (FWG) lobten das ehrenamtliche Engagement im Ort. Süss appellierte an seine Mitbürger, „dass es so bleibt und Weisenheim der Ort bleibt, der er ist“. Ein Lob gab es für die Mitarbeiter des Bauhofs für ihren „großen Einsatz“. „Ich habe es anders gemacht, ich bin kein Politiker. Ich bin als Unternehmer angetreten und bin Unternehmer geblieben, aber ich glaube, ich habe die Gemeinde nicht beschädigt“, blickte Süss auf seine fünfjährige Amtszeit zurück. Dass er mit der Einschätzung nicht falsch liegt, bestätigte ihm langanhaltender Beifall. In den nächsten beiden Jahren gebe es einiges zu tun, sagte der Erste Beigeordnete Michael Bähr (CDU). Die Kindertagesstätte der Gemeinde müsse wohl um zwei Gruppen erweitert werden, da die Anzahl der Kinder in Weisenheim gewachsen sei. Investitionen in die Schulen und Digitalisierung nannte Bähr als weitere Aufgaben. Er kündigte an, dass die Ferienbetreuung für Kinder ausgebaut werden soll. „Ich habe das angeregt“, berichtete Oberholz. Er dankte der Schule für die Bereitschaft, die Anregung aufzugreifen. 2019 solle die Einführung der wiederkehrenden Ausbaubeiträge angegangen werden, so Bähr. Das Kanalnetz und viele Straßen seien nicht im besten Zustand. Oberholz teilte mit, dass bis zum Sommer ein Kanalsanierungskonzept vorliegen soll. Bähr berichtete, die Nachfrage nach Bauplätzen und Gewerbeflächen sei groß. Das Baugebiet „Im Heckstück“ sei auf den Weg gebracht, unklar sei noch, „wann die Bagger rollen“. Für die Ausweisung eines Gewerbegebiets habe sich die Gemeinde bei der Flurbereinigung Obstbau drei Hektar Ausgleichsfläche gesichert. Beim Wettbewerb für ein Logo zum Ortsjubiläum im Jahr 2021 gebe es drei Vorschläge, so Bähr. Sie wurden beim Empfang präsentiert. Die Besucher konnten ihr Votum abgeben. Das Einzel- und Nahversorgungskonzept, das derzeit erstellt wird, sei wichtig, um die Versorgung in Weisenheim am Sand zu sichern, betonte Oberholz. Er teilte mit, dass die Gemeinde ein neues Tanklöschfahrzeug bekommen wird, das 350.000 Euro kostet. Die Wohnanlage für Asylbewerber sei nach wie vor „gut belegt“. „Ich habe heute Morgen erfahren, dass ich noch ein weiteres Jahr dieses wunderbare Amt als Weisenheimer Weinprinzessin übernehmen darf“, berichtete Saskia Teucke, deren Amtszeit schon im vergangenen Jahr zu Ende gewesen wäre. Pfarrer Ralph Krieger begrüßte die Anwesenden, die Chöre des Gesangvereins Eintracht und der Posaunenchor gestalteten den Empfang musikalisch. „Auch wir würden gern am Neujahrsempfang teilnehmen“, stand auf einem Schild an Rollatoren und einem Rollstuhl. Sie waren vor den Stufen zur Grundschule aufgestellt.

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