Kreis Bad Duerkheim Discounter schließt

Der Penny-Markt in Deidesheim wird im Dezember schließen. Dies hat die Regionsleitung des Discounter-Unternehmens auf Anfrage bestätigt. Zu den Gründen ließ sich der Konzern nur entlocken, „dass die Filiale in Deidesheim nicht mehr wirtschaftlich betrieben“ werden könne. Offensichtlich hatte das Unternehmen eine Vergrößerung geplant. Nach Auskunft von Stadtbürgermeister Manfred Dörr lege der Stadtrat Wert darauf, dass auch weiter Einzelhandel an dem Standort möglich bleibt. Die nebenan gelegene Stadt Wachenheim diskutiert seit Jahren um einen weiteren Supermarktstandort.

Dass der letzte Verkaufstag bei Penny am 19. Dezember ist, ist einem Plakat neben den Eingang des Marktes in der Appengasse zu entnehmen. Es ist ein Plakat, wie es in ähnliche Fällen immer wieder verwendet wird, und auf dem nur noch der Tag der Schließung und der Standort der nächstgelegenen Penny-Filiale eingetragen werden muss. Im Falle von Deidesheim ist dies die Filiale in Haßloch. Zur Anfrage, wie sich dies auf die Mitarbeiter in Deidesheim auswirke, teilte die Regionalleitung in Wiesloch nur mit, dass „keine betriebsbedingten Kündigungen“ ausgesprochen worden seien. Mitarbeiterbezogene Detailinformationen gebe Penny grundsätzlich nicht weiter. Zu der bevorstehenden Schließung befragt, sagte Stadtbürgermeister Manfred Dörr (CDU), der Vertrag der Grundstücksbesitzer mit Penny laufe zum Jahresende aus. Penny wäre gerne geblieben, hatte dafür aber wie andere Märkte auch ein neues Konzept. Penny hätte sich großzügiger präsentieren wollen und auch die Zufahrt, die „nicht optimal“ sei, anders regeln wollen. Dafür hätte der Discounter mehr Gelände gebraucht. Die Betreiberfamilie, mit der Penny den Vertrag geschlossen hatte, sei für alles offen gewesen, auch für eine Wohnbebauung an der Stelle. Ein Konzept dafür habe der Stadtrat Deidesheim auf dem Tisch gehabt. Er habe sich aber dafür ausgesprochen zu prüfen, ob der Standort an der Appengasse für eine Einzelhandelsnachnutzung planungsrechtlich gesichert werden könne. Dörr betont das Interesse der Stadt, dass dort auch weiter ein Einzelhandelsunternehmen bleiben soll. Der Standort sei sehr nahe am Stadtkern, daher auch für ältere Menschen gut zu Fuß erreichbar. Und die Stadt wolle möglichst auch Kaufkraft im Ort binden. Mit Besorgnis sieht Dörr, dass überall sonstwo Märkte vergrößerten, und dies offenbar kein Problem darstelle. So vergrößert Lidl seinen Markt in Neustadt erheblich. Auf der anderen Seite wolle der Lidl-Markt an seinem Standort im Gewerbegebiet nördlich von Deidesheim erweitern. Er sei aber von der Kreisverwaltung negativ beschieden worden. Nach Informationen der RHEINPFALZ klagt Lidl gegen diese Entscheidung. Dörr kritisiert, dass die Stadt zu den Absichten, den Rewe-Markt im benachbarten Mußbach zu erweitern, nicht einmal gefragt worden sei. Wie am 13. November berichtet, hat steht der Erweiterung des Mußbacher Rewe-Marktes von 1600 auf 2400 Quadratmeter planungsrechtlich nichts mehr im Wege. Laut einem Gutachten des Büros „Stadt und Handel“ aus Karlsruhe kann der Markt (inklusive Backshop) seinen geschätzten Jahresumsatz von 5,1 Millionen Euro auf über sieben Millionen Euro steigern. Davon seien keine existenzgefährdenden Auswirkungen für bestehende Betriebe in Neustadt oder Deidesheim zu erwarten. Eine Einschätzung, die Dörr nicht teilt. (ff)

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