Karlsruhe Marathon oder Hürdenlauf

Marathonchef Fried-Jürgen Bachl und seinem Team war sehr schnell klar, dass das größte Karlsruher Freizeitsportereignis trotz der Brandschutzprobleme der Europahalle keinesfalls ausfallen darf. So werden sich am 21. September wohl erneut rund 9000 Läuferinnen und Läufer auf den Weg durch die Stadt machen. „Wir laufen ja nicht durch die Halle“, gibt sich Bachl pragmatisch und verweist auf eine kleine Zeltstadt, die den Ausfall der Halle kompensieren soll. Ergänzt durch zwei „Dusch-Trucks“, in denen sich die Athleten nach dem Rennen frischmachen können. Änderungen gibt es aber auch auf der Strecke selbst. Weil die Alb bei Starkregen öfter mal über die Ufer tritt, geht es künftig nicht mehr direkt am Fluss entlang, sondern am Kühlen Krug vorbei über das Mühlburger Feld zum Sonnenbad. Außerdem soll die Kriegsstraße wegen der Baustelle nicht mehr am Ettlinger Tor, sondern im Bereich Karlstraße gequert werden. Der Zoo fällt somit aus dem Streckenplan heraus. Andererseits dürfte sich die Panne des Vorjahres, als zahlreiche Läufer von einer geschlossenen Bahnschranke ausgebremst wurden, nicht wiederholen. Die Deutsche Bahn bestätigte diesmal schriftlich, dass auf dem betroffenen Streckenabschnitt während des Laufs diesmal keine Züge fahren werden. Die geänderte Route ist allerdings nicht der Grund dafür, dass diesmal vor allem im Herrenbereich wohl nicht mit Bestzeiten zu rechnen ist. Die im Vergleich zur Konkurrenz ohnehin schon bescheidenen Prämien für Streckenrekorde wurden aus wirtschaftlichen Gründen deutlich reduziert, mit schnellen Afrikanern könne laut Bachl also nicht gerechnet werden. Bei den Frauen hat aber immerhin Vorjahressiegerin Boku Zherfe-Worku gemeldet, die damals nur knapp am Streckenrekord scheiterte. Das Fehlen von Spitzenläufern erhöht andererseits die Chancen der deutschen Läufer, auch wenn viele von ihnen den Karlsruher Halbmarathon nur als Trainingseinheit für die Deutschen Meisterschaften im Oktober nutzen dürften. Letztlich hat der Baden-Marathon sich national ohnehin einen guten Ruf vor allem wegen des Beiprogramms gemacht. So werden entlang der Strecke auch in diesem Jahr rund 1200 Tänzer die Läufer aufmuntern. Hinzu kommen als Karlsruher Spezialität die Marathon-Engel. Diese begleiten die Läufer ab Kilometer 37 bis ins Ziel, 125 „Engel“ sind bereits angemeldet. Großer Beliebtheit erfreuen sich außerdem die Firmenläufe, bei denen sich drei Läufer die Gesamtdistanz teilen. Allein die Softwarefirma SAP will 55 Teams ins Rennen schicken.

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