Karlsruhe Karlsruher Fächer:

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In Hamburg wird in diesen Tagen, nach langen Jahren der Wirrungen, Baupannen und exorbitanter Preissteigerungen, die neue Elbphilharmonie eröffnet. Ein höchst aufregendes Bauwerk, dem ein höchst bemerkenswertes Eröffnungsprogramm zuteil werden soll – an dem zwei Karlsruher ganz maßgeblich beteiligt sind. Das genaue Programm des Eröffnungskonzerts ist zwar bisher ein gut gehütetes Geheimnis, klar ist jedoch, dass die Uraufführung eines neuen, eigens für Hamburg komponierten Werks des Karlsruher Komponisten Wolfgang Rihm den Höhepunkt bilden soll. Rihm, in Karlsruhe geboren, aufgewachsen und an der Staatlichen Hochschule für Musik ausgebildet, zählt zu den bedeutendsten zeitgenössischen Komponisten der Welt, vor allem aber ist er seiner Heimatstadt weiterhin eng verbunden. In die weite Welt hinaus gezogen ist hingegen Sasha Waltz, die weltbekannte Choreografin, Tänzerin und Opernregisseurin, die am Neujahrstag die Elbphilharmonie von ihren Tänzern schon mal in Besitz nehmen ließ. Auch Sasha Waltz ist in Karlsruhe aufgewachsen, doch anders als Rihm zog es sie sehr früh nach Berlin, wo ihre Weltkarriere so richtig Fahrt aufnahm. Trotzdem pflegt auch sie noch immer die Verbindungen zur Heimatstadt, wo der „große“ Bruder Roger unter anderem das Stadtmagazin „Inka“ ins Leben gerufen hat. Als Botschafter der Badischen Metropole geben die beiden in der „großen“ Hansestadt derzeit eine ausgesprochen gute Figur ab. Kleine Ergänzung am Rande: auch die größte Glocke im Hamburger Michel, die über neun Tonnen schwere Jahrtausendglocke, kommt aus Karlsruhe und klingt ähnlich wie ebenfalls aus der Glockengießerei Bachert stammende, größte Kirchenglocke Badens, die Friedensglocke die Chrsituskirche am Mühlburger Tor. Von gleich zwei markanten, stadtbildprägenden Persönlichkeiten, galt es „zwischen den Jahren“ Abschied zu nehmen. Mit Elmar Kolb, der von 1986 bis 2000 als Bürgermeister und Erster Bürgermeister der Stadt das Wirtschafts- und Personaldezernent leitete, starb am Neujahrstag im Alter von 81 Jahren jener Mann, der unter anderem den Bau der Neuen Messe angestoßen hatte. Auch der Bau der Gartenhalle, des Kongresshotels und die Modernisierung des Konzerthauses gingen auf Kolbs Initiative zurück. Wenige Tage vor Kolb war bereits der frühere Chef des Stadtplanungsamts, Rudolf Schott, im Alter von 76 Jahren gestorben. Schott gilt als wesentlicher Wegbereiter bei der Ansiedlung des Einkaufszentrums „Ettlinger Tor“, dem damals ein ganzes Stadtviertel weichen musste. Kolb und Schott haben ihren Nachfolgern große Fußspuren hinterlassen. Und die Aufgaben werden nicht weniger. | Winnie Heck

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