Kaiserslautern Wieso bei manchen Polizeieinsätzen ein Hubschrauber über der Stadt ist

Ein Polizeihubschrauber macht Lärm, ist aber bei Hochrisiko-Fußballspielen ein wichtiges Einsatzmittel, um den Überblick zu beha
Ein Polizeihubschrauber macht Lärm, ist aber bei Hochrisiko-Fußballspielen ein wichtiges Einsatzmittel, um den Überblick zu behalten.

Dass ein Polizeihubschrauber stundenlang über der Stadt seine Kreise dreht, das hat es in den vergangenen beiden Jahren nicht mehr gegeben. Wann ein solcher Einsatz notwendig ist, und warum Drohnen den Helikopter zumindest in naher Zukunft wohl nicht ablösen, erklärt Johannes Freundorfer, Leiter des Stabsbereichs Einsatz im Polizeipräsidium Westpfalz.

Dass am Ostersonntag ein Polizeihubschrauber über Kaiserslautern schwebte, lässt sich mit einem Fußballspiel erklären: Die Partie 1. FC Kaiserslautern gegen den 1. FC Saarbrücken gilt für die Polizei als ein Hochrisikospiel – und war zudem das erste Fußballspiel mit fast vollem Stadion seit langer Zeit. „Die Fanbeziehung zwischen den Clubs ist eher schwierig“, formuliert es Freundorfer freundlich. In seinen Zuständigkeitsbereich fällt die Verwendung sogenannter Einsatzmittel.

Die genannte Gemengelage habe es am Ostersonntag notwendig gemacht, einen Polizeihubschrauber einzusetzen: „Wir müssen aus der Luft sowohl die Fanströme beobachten wie auch die Lage der normalen Bevölkerung.“ So sei es beispielsweise wichtig, zu erkennen, wo sich Verkehrs- oder Besucherströme stauen, um schnell reagieren zu können. Freundorfer: „Ziel ist es, die Gefährdung von Unbeteiligten und Zuschauern auf ein Mindestmaß zu reduzieren und das Aufeinandertreffen von feindlichen Fans zu verhindern.“

Eine Drohne war ebenfalls im Einsatz

Um einen Überblick zu bekommen, sei am Spieltag gegen Saarbrücken auch eine Drohne im Einsatz gewesen. Allerdings befindet sich deren polizeiliche Nutzung in den rheinland-pfälzischen Polizeipräsidien aktuell in der Erprobungsphase. „Da können wir nicht auf einen Polizeihubschrauber in der Luft verzichten und müssen den Lärm in Kauf nehmen.“ Tendenziell sei der verstärkte Einsatz von Drohnen jedenfalls denkbar – wenn sie sich bewähren.

Eine Hubschrauberbesatzung, bestehend aus polizeilich geschultem Pilot, technisch ausgebildetem Flight Operator und einem Polizeibeamten, könne flexibler reagieren als eine Drohne. Falls notwendig könne die Crew noch um einen Beamten mit genauen Ortskenntnissen ergänzt werden. So könne man einen großen Teil des Stadtgebiets im Auge behalten.

Laut Freundorfer sei der Hubschrauber immer in den „heißen Phasen“ über Kaiserslautern – also wenn die Fans in der Stadt unterwegs sind, zum Stadion pilgern oder danach wieder zum Bahnhof. Dazwischen lande der Helikopter in der Nähe, wo er aufgetankt werden könne. Freundorfer: „Dann sind ja alle Fans im Stadion.“ Die höhere Reichweite spreche derzeit ebenfalls noch für den Helikoptereinsatz, so Freundorfer.

Am Freitag, 20. Mai, kann es über den Kaiserslauterer Dächern wieder etwas lauter werden: Wie ein Polizeisprecher am Montag auf RHEINPFALZ-Anfrage bestätigte, gelten die Relegationsspiele gegen Dynamo Dresden bei der Polizei ebenfalls als Hochrisikospiele.

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