Schaufenster zur Maikerwe Was es mit dem Lautrer Kerwe-Taler auf sich hat
Na hoppla, was ist das denn? Geld? Echtes Geld? Oder doch eher ein Gag? Wenn man Roswitha Henn-Nickel (62) danach fragt, ein Urgestein unter den Westpfälzer Schaustellern, dann ist schnell klar: irgendwie ja beides. Als offizielle Währung auf der Lautrer Mai- und Oktoberkerwe hat sich der Kerwe-Taler längst etabliert – mit ihm bekommt man auf dem Messeplatz alles, was das Jahrmarktherz begehrt. Karussellfahrten, Schokoküsse, Bratwurst und Bier, ja, sogar Tischdeckchen: Gültig sind die silbernen Münzen, die ein geprägtes Riesenrad ziert, auf dem ganzen Gelände, sagt Henn-Nickel. Die Idee für die Taler hatten die Schaustellerin und Co. vor der Oktoberkerwe 2011 – geboren worden war die Aktion aus lebendigen Erinnerungen an frühere Zeiten.
„Von der Oma haben wir damals, als Kinder, immer Kerwegeld gekriegt“, blickt Henn-Nickel zurück. „Dabei verschenkt man Geld ja nur ungern.“ Einen Gutsje-Zuschuss von den Großeltern, den mag es zwar auch heute noch geben – dank des Kerwe-Talers aber, sagt sie, würden die Beträge sicher dort landen, wofür sie gedacht seien. Bei den Buden oder Kassenhäuschen, nirgendwo sonst. Und was die Markt-Besucher jetzt von all dem haben? Ganz einfach: Wer sich die Münzen bei der Sparkasse Kaiserslautern holt, der erhält zehn Taler im Wert von zehn Euro – bezahlen muss er jedoch nur neun. Ein Euro pro Säckchen also geht aufs Haus. Zurückgetauscht werden kann das Geld übrigens nicht – aber „es ist keine Währung, die verfällt“, betont Henn-Nickel. Den Taler könne man auf jeder künftigen Mai- oder Oktoberkerwe ausgeben.