Schaufenster zur Maikerwe Was es mit dem Lautrer Kerwe-Taler auf sich hat

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Kaiserslautern ist im Volksfest-Fieber! Vom 24. Mai bis zum 3. Juni steigt auf dem Messeplatz wieder die beliebte Maikerwe. Welche kleinen Geschichten lohnt es sich zu erzählen? Was verrät der Blick hinter die Kulissen? Heute: Teil zwei unserer Serie.

Na hoppla, was ist das denn? Geld? Echtes Geld? Oder doch eher ein Gag? Wenn man Roswitha Henn-Nickel (62) danach fragt, ein Urgestein unter den Westpfälzer Schaustellern, dann ist schnell klar: irgendwie ja beides. Als offizielle Währung auf der Lautrer Mai- und Oktoberkerwe hat sich der Kerwe-Taler längst etabliert – mit ihm bekommt man auf dem Messeplatz alles, was das Jahrmarktherz begehrt. Karussellfahrten, Schokoküsse, Bratwurst und Bier, ja, sogar Tischdeckchen: Gültig sind die silbernen Münzen, die ein geprägtes Riesenrad ziert, auf dem ganzen Gelände, sagt Henn-Nickel. Die Idee für die Taler hatten die Schaustellerin und Co. vor der Oktoberkerwe 2011 – geboren worden war die Aktion aus lebendigen Erinnerungen an frühere Zeiten.

„Von der Oma haben wir damals, als Kinder, immer Kerwegeld gekriegt“, blickt Henn-Nickel zurück. „Dabei verschenkt man Geld ja nur ungern.“ Einen Gutsje-Zuschuss von den Großeltern, den mag es zwar auch heute noch geben – dank des Kerwe-Talers aber, sagt sie, würden die Beträge sicher dort landen, wofür sie gedacht seien. Bei den Buden oder Kassenhäuschen, nirgendwo sonst. Und was die Markt-Besucher jetzt von all dem haben? Ganz einfach: Wer sich die Münzen bei der Sparkasse Kaiserslautern holt, der erhält zehn Taler im Wert von zehn Euro – bezahlen muss er jedoch nur neun. Ein Euro pro Säckchen also geht aufs Haus. Zurückgetauscht werden kann das Geld übrigens nicht – aber „es ist keine Währung, die verfällt“, betont Henn-Nickel. Den Taler könne man auf jeder künftigen Mai- oder Oktoberkerwe ausgeben.

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