Kaiserslautern Riesenlob für Organisation der Titelkämpfe

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Die Titel-Sammlung ist komplett: Das letzte fehlende Steinchen hat Michael Kaus in Kaiserslautern eingefügt. Der Tipp-Kicker aus Frankfurt hat bei den Deutschen Einzel-Meisterschaften triumphiert. Lautstark applaudiert haben dem überglücklichen Sieger die Tipp-Kick-Enthusiasten vom 1. TKC Kaiserslautern. Die ließen zwar die Siegertreppchen aus, sind indes selbst keinesfalls leer ausgegangen: Von allen Seiten gab es Riesenlob für die Ausrichter der Titelkämpfe.

Ein Drehbuch-Autor hätte es nicht besser hinkriegen können: Das war wohl schon fast großes Kino, wenngleich ja „nur“ eine kleine Sport-Geschichte, wie es Markus Meyer am Sonntagabend noch ganz mitgenommen beschrieb: An der Krönung der großen Karriere des Michael Kaus haben die Kaiserslauterer Enthusiasten ein Kapitel mitgeschrieben. „Wir haben vor 30 Jahren zusammen mit dem Spielen angefangen“, schilderte Meyer am Abend, warum er eine kleine Eloge auf den großen Tipp-Kicker hielt. „Er hat in drei Jahrzehnten alles gewonnen – nur noch nie die Einzelmeisterschaft“, erläuterte der TKC-Organisationsleiter. Mit einem hochemotionalen Moment endeten die zweitägigen Titelkämpfe in der Sporthalle der Schillerschule. Die deutsche Tipp-Kick-Elite war in die Westpfalz gereist, um beim wichtigsten Turnier am Start zu sein. Zum 30. Jubiläum des 1986 gegründeten Vereins hatte sich der TKC zum zweiten Mal an die organisatorische Mammutaufgabe gewagt. Mit Erfolg: Am Sonntagabend aber war auch Meyer – Gründungsmitglied, Motor und in der vergangenen Runde Bundesligaspieler des TKC – richtig glücklich. „Schöner können wir uns das ja gar nicht wünschen. Wir haben von allen Seiten nur Lob bekommen.“ 130 Spieler aus Deutschland und ein Team der Schweiz hatten sich in der Schillerschule eingefunden. Sie alle zu verköstigen, reibungslos an zig herbeigeschleppten Tischen gegeneinander spielen zu lassen: kein leichtes Unterfangen. Mit rund 25 Helfern – bei nur 20 Vereinsmitgliedern, die zudem allesamt aktiv sind − hat der kleine Club mit großen Ambitionen das aber prima hingekriegt. Aus sportlicher Sicht war das Turnier für die Gastgeber eher mager. Zu früh mussten einige in die „Lucky-Loser“-Runde rücken, nach ihrem Ausscheiden mit einem Startplatz im Turnier um den Lutra-Barbarossa-Pokal vorliebnehmen – so hieß die Trostrunde. Die durchwachsene sportliche Bilanz aber sei auf die enorme Organisationslast mit zurückzuführen, ist Meyer überzeugt. „Die Konzentration leidet schon arg, wenn jemand in der Spielpause in der Küche stehen muss“, verdeutlicht er, der immerhin die Runde der letzten 64 erreichte und damit auch zufrieden war. Nicht ganz zufrieden sein konnte Philipp Baadte. Für den Deutschen Meister von 2015 und mithin Titelverteidiger war in der Gruppenrunde, bei der die letzten Zwölf ermittelt wurden, Schluss. Immerhin durften die Lauterer Justin Rennings feiern. Der 15-Jährige erreichte im U-18-Wettbewerb Platz drei. Auch wenn mit dem zuvor auf Platz drei der deutschen Rangliste notierten TKCler Mathias Hahnel ebenfalls ein Hoffnungsträger früh ausschied: In der Bundesliga ist der TKC top. Nicht zuletzt die beiden Neuzugänge Florian Wagner und Jens König haben ihr Teil beigetragen, dass die Pfälzer im ersten Meisterschaftsturnier bestens abgeschnitten und die beiden Favoriten geschlagen haben. In der vergangenen Runde als Aufsteiger noch mal dem Abstiegsgespenst von der Schippe gesprungen, peilen die Lauterer Tipp-Kicker höhere Ziele an. „Die Play-offs müssten drin sein“, so Meyer. Der Deutsche Meister Kau (Gallus Frankfurt) hatte im Finale Ivan Pulice (Gevelsberg) mit 3:1 besiegt. U-18-Meister wurde Daniel Bialk, der im Duell der Celtic-Berlin-Kicker Patrick Malesser nach Verlängerung mit 5:4 schlug. Bei den Frauen gewann Vanessa Weichelt (Hannover) im Finale mit 4:3 gegen Michaela Koegel (SG Rheinland Düsseldorf). |cha

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