Kaiserslautern Mertin frischt seine Kenntnisse auf

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Als einen wertvollen Beitrag zur Arbeit der Justiz des Landes hat Justizminister Herbert Mertin (FDP) gestern die Projekte und Konzepte des Arbeits- und Sozialpädagogischen Zentrums (ASZ), einem von vier Zentren des Pfälzischen Vereins für Soziale Rechtspflege, gewürdigt.

Begleitet von Vertretern von Staatsanwaltschaft und Gericht verschaffte Mertin sich einen Überblick über Beschäftigungs- und Hilfsprojekte, die in Kaiserslautern geleistet werden. Interessiert an der Weiterentwicklung seit seiner Zeit als rheinland-pfälzischer Justizminister von 1999 bis 2006, frischte Mertin gerne auch Kenntnisse aus einem seinerzeitigen Besuch des ASZ auf. Das ASZ habe seinen früheren Namen „Straffälligenhilfe“ zurecht in „Soziale Rechtspflege“ geändert, stellte Mertin erfreut fest, nachdem ASZ-Geschäftsführer Willi Schattner und Mitarbeiter laufende und geplante Projekte umrissen hatten. Der Minister würdigte auch, wie für die Beschäftigung nicht nur von straffällig gewordenen Jugendlichen und Erwachsenen immer wieder etwas gefunden werde und dass es gelinge, diese Angebote am Leben zu halten. Sobald ein Straftäter erst einmal im Strafvollzug drin sei, sei dies die teuerste Form der Resozialisierung, gleichzeitig die am wenigsten nützliche, stellte Mertin fest. Er versprach, sich nach Kräften dafür einzusetzen, dass diese Arbeit im Rahmen des Landeshaushalts so weit als möglich weiter unterstützt werde. Mit den Worten „Die Justiz könnte ohne unsere Einrichtungen ihre Arbeit nicht machen“ hatte Walter Dury, erster Vorsitzender des Bezirksverbands der Pfälzischen Vereine für Soziale Rechtspflege, den Justizminister in der Stadtteilwerkstatt begrüßt und ergänzt: „Nur wir haben das Handwerkszeug, um in Projekten wie Sozialstunden oder Täter-Opfer-Ausgleich umzusetzen, was Richter und Staatsanwälte anordnen.“ Tatsächlich gehe das Engagement längst über die reine Straffälligenhilfe hinaus in Richtung Prävention. In der Flüchtlingshilfe leiste das ASZ dank einer guten Zusammenarbeit mit der Stadt ebenfalls gute Arbeit. Vor einem Rundgang durch die Holzwerkstatt, die Keramik- und die Flechtwerkstatt, bei dem der Minister sich mit einzelnen Mitarbeitern unterhielt, umriss ASZ-Mitarbeiter Peter Bügler Herausforderungen und Erfolge in dem von ihm geleiteten Beschäftigungsprojekt für Geldstrafenschuldner. Kornelia Euler-Deßloch berichtete von bis zu 220 meist erfolgreichen Fällen beim Täter-Opfer-Ausgleich. Als ein Beispiel aus der Jugendhilfe beschrieb Sarah Labbay den Ansatz eines Projekts gegen Schulversagen und Schulverweigerung, das sich das Erreichen wenigstens eines Hauptschulabschlusses zum Ziel gesetzt hat. |krh

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