Fußball Herbert Kuby – Ein Leben für den Fußball

Herbert Kuby, der Stadtmeistermacher der vergangenen Jahre.
Herbert Kuby, der Stadtmeistermacher der vergangenen Jahre.

In die Freude über die Eröffnung der Stadtmeisterschaft mischte sich ein Wermutstropfen. Denn bevor der Fußball das Geschehen in der Barbarossahalle bestimmte, stand die Verabschiedung von Herbert Kuby auf dem Programm. Der langjährige Turnierleiter sagte adieu, und wurde von der RHEINPFALZ für seine großen Verdienste um das Lauterer Fußballfest geehrt und von den Zuschauern mit viel Beifall bedacht.

Ein bewegender Moment für Herbert Kuby und für alle, die mit ihm zusammenarbeiteten und ihn schätzen lernten. Wahrlich ist es nicht zu hoch gegriffen, wenn man Kubys Abschied mit dem Ende einer Ära gleichsetzt. Der freundliche Mann mit dem weißen Haar und dem gepflegten Kinnbart prägte die RHEINPFALZ-Stadtmeisterschaft, die er achtmal als Organisationschef leitete und mit seinem Team dafür sorgte, dass sie jedes Mal gut über die Bühne ging und den Fußballfans viel Freude bereitete. „Für den Lauterer Fußball ist dieses Turnier so wichtig“, unterstreicht der 75-Jährige die Bedeutung der Meisterschaft, mit der traditionell das Jahr eröffnet wird und die seit mehr als vier Jahrzehnten einen Höhepunkt im Sportleben der Stadt bildet.

Liebenswürdig, aber auch energisch

Sein Debüt als Turnierleiter gab der gebürtige Lauterer im Jahr 2014. Dass man ihm damals die verantwortliche Aufgabe übertrug, war kein Zufall. Denn dass Herbert Kuby sich auf das Organisieren und Ausrichten von Fußballturnieren versteht, war bekannt. Hatte er doch schon lange bevor er die Federführung bei den Hallenmeisterschaften übernahm sein organisatorisches Talent bewiesen. Aber nicht nur seine große Erfahrung und seine Kenntnisse in Sachen Turnierausrichten prädestinierten ihn für diese Aufgabe. Hinzu kam noch, dass es ihm einfach „Spaß machte, Turniere zu organisieren“. Was ihm dabei noch half, war seine gewinnende Art, seine besondere Fähigkeit mit Menschen umzugehen. Bei aller Liebenswürdigkeit war er aber auch in der Lage, wenn es sein musste, seine Position deutlich zu vertreten. Unvergessen bleibt, wie bei einer Stadtmeisterschaft ein für seine impulsive und schroffe Art bekannter und gefürchteter Trainer seinem Ärger gegenüber dem Turnierleiter lautstark Luft machte. Kuby empfand die Kritik als überzogen, und es gelang ihm, den Coach mit energischen Worten in die Schranken zu weisen.

In guten Händen

Die Stadtmeisterschaft war bei Herbert Kuby in guten Händen. Nachdem er das Turnier gleich bei seinem Debüt erfolgreich über die Bühne gebracht hatte, gelang ihm das danach noch siebenmal. Seinen letzten Einsatz als Turnierleiter hatte er 2020, bei der 41. Auflage des traditionsreichen Wettbewerbs. Im Jahr darauf verhinderte die Pandemie das Hallenturnier. Gegen das Coronavirus war selbst ein Herbert Kuby machtlos. Dass heuer die Tradition der Stadtmeisterschaft fortgeführt wird, erfüllt ihn mit Freude.

Viele Aufgaben im Fußballkreis

Der Fußball spielte schon immer eine ganz wichtige Rolle im Leben des Herbert Kuby. In jungen Jahren war er natürlich selbst am Ball, später griff er zur Pfeife, gehörte der Schiedsrichterzunft an und engagierte sich in mehreren Funktionen zuerst im Fußballkreis Kaiserslautern und nach dessen Auflösung im Jahr 2010 im neugebildeten Kreis Kaiserslautern-Donnersberg. So kümmerte er sich um das Ehrenamt im Kreis und übernahm dann auch die schwierige Aufgabe, das unter Fußballern nicht sonderlich beliebte Futsalspiel im Kreis zu etablieren. Und auch da hatte er mit seiner Beharrlichkeit Erfolg.

Teamchef bei mehreren Weltmeisterschaften

Neben seinen vielen Aufgaben im Fußballkreis galt sein besonderes Engagement dem Fußball bei der Deutschen Bahn (DB). Im Jahre 2007 wurde er Teamchef der DB-Fußballnationalmannschaft. In dieser Funktion war er bei mehreren Weltmeisterschaften der Eisenbahnfußballer mit von der Partie. So betreute er die Teams 2007 bei der WM in Bulgarien, drei Jahre später in Frankreich und auch 2015 in Sotschi. In dieser Zeit organisierte er eines seiner schönsten Fußballturniere, und zwar das Qualifikationsturnier zur WM in Bulgarien. Auf dem Sportgelände des ESC West Kaiserslautern spielten damals die russische, italienische, schweizerische und deutsche Nationalelf um die WM-Tickets, und Herbert Kuby sorgte für einen guten und mit Fahnen und Nationalhymnen auch für einen würdigen Ablauf dieses Wettbewerbs. Noch heute ist der mittlerweile pensionierte Bahnbeamte als Fußballbeauftragter der Region Südwest der DB in diesem Bereich aktiv.

Seit 53 Jahren verheiratet

Bei diesem großen Einsatz für den Fußball verwundert es nicht, dass Herbert Kuby schon viele Ehrungen zuteil geworden sind. So wurde ihm vom Deutchen Fußball-Bund die Verdienstnadel verliehen. Der Verband der Eisenbahner-Sportvereine zeichnete ihn mit dem Sportpreis und der Südwestdeutsche Fußballverband mit der goldenen Ehrennadel aus. Rückblickend auf diese intensiven Jahre im Dienste des Fußballs, betont Kuby, dass ihn seine Ehefrau Selma, mit der seit 53 Jahren verheiratet ist, stets unterstützt habe.

Ebenso gewissenhaft wie Herbert Kuby seine Fußballturniere plante, hat er auch seinen Abschied als Turnierleiter der Stadtmeisterschaft vorbereitet und in Mario Diehl einen Nachfolger gefunden.

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