Kaiserslautern Erneut Kritik an den aktuellen Filialschließungen der Sparkasse

Ein Arbeitskreis der IG Metall übt Kritik an der Sparkasse.
Ein Arbeitskreis der IG Metall übt Kritik an der Sparkasse.

Der Arbeitskreis „Außerbetriebliche Gewerkschaftsarbeit“ der IG Metall Kaiserslautern wertet die temporäre Schließung von Filialen der Sparkasse Kaiserslautern nicht nur als „kundenunfreundliches Verhalten“, sondern als eine Form von Altersdiskriminierung.

Die Kritik formuliert der Arbeitskreis in einem Brief an die Sparkassen-Spitze. Insbesondere ältere Menschen würden durch die Digitalisierung ausgegrenzt.

Corona-Situation vorgeschoben

An der Spitze des Arbeitskreises steht der ehemalige Vorsitzende des Opel-Betriebsrates, Lothar Sorger. Den Brief ebenfalls unterzeichnet hat der Erste Bevollmächtigte der IG Metall, Bernd Löffler. Die Schließungen mit der Corona-Situation zu begründen, ist aus Sicht von Sorger und Löffler „vorgeschoben“: „Wir sehen darin einen Versuch, die Schließung der kleineren Filialen schon mal vorzubereiten“, heißt es in dem Brief, der der RHEINPFALZ vorliegt. Zumal die Mitarbeiter in den kleinen Filialen durch Zugangsbeschränkungen und Glaswände gut geschützt seien. Die Kunden würden durch die Schließungen „zum Online-Banking genötigt“. Bleiben dann immer weniger Menschen übrig, die den Service vor Ort in Anspruch nehmen, „hat man sich selbst eine Begründung zur endgültigen Schließung geschaffen“, heißt es in dem Schreiben.

„Ältere haben Probleme mit Online-Banking“

Vor allem Ältere hätten Probleme damit, Bankgeschäfte online zu erledigen. Zwar könnten einige auf Familienmitglieder oder Hilfspersonen bauen, dabei gehe aber „ein Stück Selbstständigkeit verloren und damit auch ein Stück Würde“, so Sorger und Löffler, die fordern, dass die „analogen Zugänge erhalten bleiben“. Wirtschaftlich sei es wohl richtig, das Filialnetz auszudünnen. Das entspreche aber nicht der Idee und Aufgabe einer Sparkasse. „Sie ist die Bank der Bürgerinnen und Bürger und hat einen Auftrag.“ Vorstand und Verwaltungsrat werden in dem Schreiben aufgefordert, „neben den rein wirtschaftlichen Kriterien, die Geschäftspolitik an der ursprünglichen Sparkassenidee, im Sinne der Bürgerinnen und Bürger, auszurichten“.

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