Kaiserslautern Einwurf: Abschiedsstimmung

Zwar haben die 19 Newcomerfilme im Wettbewerb der Jubiläumsausgabe nicht ganz die Qualität gezeigt, die Festivalleiter Michael Kötz versprochen hat. Doch konnte das Festival auch im 25. Jahr unter seiner Leitung mit seinem Konzept das Publikum überzeugen. Viele Vorstellungen waren ausverkauft, trotz unbekannter Filmemacher und schwieriger Stoffe. Das Publikum vertraut der Programmkuratierung – ein echter Erfolg für die langjährige Arbeit. Schade ist jedoch, dass vergleichbar anspruchsvolle Filme in Programmkinos weniger ziehen. Echte Newcomer zu finden, fällt dem Festival allerdings immer schwerer, da wird bei der Auswahl doch auch ein wenig getrickst. So zählten auch gestandene TV-Regisseure mit ihrem ersten Kinofilm (der Waliser Philip John mit dem schönsten Festivalbeitrag „Moon Dogs“) oder ihrer dritten Leinwandarbeit (der 61-jährige Serbe Milos Radovic mit dem nächsten Publikumshit „Train Driver’s Diary) als Nachwuchstalente. Michael Kötz selbst ist bereits 65, die Zeichen stehen auf Abschied. Die 66. Ausgabe, in der Andeutungen zufolge noch einmal größere Sonderprogramme geplant sind, könnte seine letzte sein.

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