Kaiserslautern Den Menschen dort begegnen, wo sie leben

Liest in seiner Freizeit gerne – wenn er nicht gerade mit Frau, Kind und Hund an der frischen Luft unterwegs ist: Pfarrer Christ
Liest in seiner Freizeit gerne – wenn er nicht gerade mit Frau, Kind und Hund an der frischen Luft unterwegs ist: Pfarrer Christoph Krauth.

In das Pfarrhaus der protestantischen Gemeinde Erfenbach ist wieder Leben eingekehrt: Pfarrer Christoph Krauth ist als Nachfolger von Pfarrer Hartmut Eder eingezogen – zusammen mit seiner Frau Ann-Catrin, dem sieben Monate jungen Mattis und der schokobraunen Labradorhündin Mila. Morgen wird er offiziell in sein neues Amt eingeführt.

Christoph Krauth, geboren in Lauterecken, wechselt nach fünf Jahren als Pfarrer der Gemeinde Schönenberg-Kübelberg nach Erfenbach. Geliebäugelt hat der 32-Jährige nach dem Abitur mit dem Lehramt für Theologie. Ein Gespräch mit seinem Dekan stimmte ihn in seiner Berufswahl um. „Ich kann mir für dich den Beruf des Pfarrers vorstellen“, erinnert sich Krauth an dessen Worte. Ein Aufenthalt in der Evangelisch-Lutherischen-Kirche, einer Freikirche in Oberursel, wo er Spiritualität und ein „tiefes Glaubensleben“ kennenlernte, motivierte ihn, in Mainz Theologie zu studieren. „Es war die richtige Entscheidung.“ Es folgten das Vikariat in Landau mit Einsatz in einer Gemeinde, in einer Schule und ein mehrmonatiger Aufenthalt in einer Missionsstation auf der Insel Papua-Neuguinea im Pazifik. Die dortige Missionsarbeit hat ihn auf das Missionsfest der Gemeinde in Erfenbach aufmerksam gemacht. Mit ein Grund für den jungen Pfarrer, sich für Erfenbach zu entscheiden. Wöchentlicher Höhepunkt ist für ihn der Sonntagsgottesdienst. Dass er den künftig in einer historischen Kirche aus dem Jahr 1737 zelebrieren darf, freut ihn besonders. Seine Steckenpferde sind die Konfirmandenarbeit und die Partnerschaft mit den Menschen auf der Pazifikinsel. Krauth möchte ein Pfarrer unter Menschen sein und Menschen aufsuchen, wo sie leben. „Mitten im Leben, um Türen zu öffnen“, will er das Image einer verstaubten Kirche aufpolieren und Tradition und Moderne miteinander verbinden. Der Sonntagsgottesdienst müsse nicht immer in der Kirche stattfinden, hat er bereits Kontakte mit dem Vereinsring gesucht und seine Idee von einem Kerwegottesdienst publik gemacht. „Für manche Leute ist der Gottesdienst ein Buch mit sieben Siegeln“, sagt er und legt Wert darauf, Menschen an Orten ihres Lebens zu begegnen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. In seiner Arbeit wichtig sind ihm auch Kranke und Sterbende, für die er sich Zeit nehmen will, Kranke besuchen und Verstorbene aussegnen. Für seine Arbeit in der Seelsorge bedeutsam sind für das Mitglied der Landessynode ebenso Kasualien an Wendepunkten des Lebens. Zu ihnen gehören kirchliche Anlässe wie Taufe, Konfirmation, Hochzeit und Beerdigung. Die Zeit, die dem Pfarrer bleibt, ist er mit seinem Vierbeiner Mila unterwegs. Krauth geht gerne mit seiner Familie an die frische Luft, ist leidenschaftlicher Leser, und er ist nach wie vor von Indonesien angetan und freut sich auf den Urlaub an der holländischen Küste.

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