Kammgarn-Jazzfestival Das Programm der 29. Ausgabe im kommenden Jahr ist raus
Den Auftakt macht am Donnerstag, 18. April, 20 Uhr, im Cotton Club die Markus Stockhausen Group. Der Frontmann gilt als einer der profiliertesten Trompeter weltweit und räumte dementsprechend viele Jazzpreise ab, darunter 2005 den WDR-Jazzpreis, 2018 den Echo Jazz Preis und 2021 den Deutschen Jazzpreis als bester Blechbläser. Mit seiner Gruppe macht Stockhausen Musik zwischen aktuellem Jazz und europäischer Kunstmusik, wobei sich Komposition und Improvisation zum intensiven Klangerlebnis vermischen. Derzeit arbeiten Stockhausen und seine Gruppe an einem neuen Doppelalbum, das für März 2024 angekündigt ist.
Ein bekannter Name eröffnet den zweiten Festivaltag, 19. April, 20 Uhr, im Kasino: Die inzwischen in den USA lebende Tänzerin, Schauspielerin und Sängerin Ute Lemper gibt sich die Ehre. Sie ist neben vielen Musical-Songs als Interpretin von Kurt-Weill-Werken und Stücken des argentinischen Tango-Komponisten Astor Piazzolla hervorgetreten. Ein Schwerpunkt liegt daneben auf Komponisten und Autoren der Zwischenkriegszeit sowie der Kriegsjahre, insbesondere aus dem Cabaret.
Blickpunkt Skandinavien
Weiter geht’s danach in der Schreinerei mit dem norwegischen Jazzmusiker Daniel Herskedal (Jahrgang 1982). Seine Instrumente sind die Tuba und die Basstrompete, er tritt in der jüngsten Spielstätte des Kulturzentrums solo auf. Seine Musik ist gekennzeichnet von sphärischen Klängen, die den Weiten seiner skandinavischen Heimat entsprechen.
Zeitgleich mit Herskedal tritt in Cotton Club das Iro Rantala HEL Trio aus Finnland an. Der Jazzpianist und seine Mitstreiter beschreiten Pfade zwischen Jazz, Klassik, Pop und nordischem Lied – so viel dürfte sicher sein. Ansonsten ist von dem brandneu formierten Trio mit dem Briten Conor Chaplin am Bass und dem Skandinavier Anton Eger am Schlagzeug noch nicht allzu viel bekannt.
Nizza, Lautern und Kuba
Der dritte und letzte Festivaltag bringt am 20. April ab 20 Uhr im Kasino zunächst die Begegnung mit dem Jakob Manz Projekt und dem Vincent Peirani Trio Jokers aus Frankreich. Der junge Saxophonist und Komponist Jakob Manz (Jahrgang 2001) gilt als Ausnahmetalent und bewegt sich stilistisch zwischen Jazz und Funk, spielte aber auch mit so unterschiedlichen Gruppen wie dem Mandelring Quartett sowie den Formationen von Nils Landgren, Ack Van Rooyen, Wolfgang Dauner oder Wolfgang Haffner. Im vergangenen Jahr erst erhielt er den Jazzpreis Baden-Württemberg.
Mit Vincent Peirani steht ein Akkordeonist aus Nizza auf der Bühne, der zeitgenössischen Jazz in verschiedenen Formationen spielt. Mit seinem Trio Jokers setzt er auf astreinen, spannungsreichen Fusion-Jazz, findet aber auch zu sphärischen Balladen. Peirani war zuletzt bei der 24. Ausgabe des Kammgarn-Jazzfestivals zu erleben.
Weiter geht’s danach erneut parallel in der Schreinerei und dem Cotton Club. In der neuen Spielstätte darf sich als regionaler Vertreter der JA!ZZevau Kaiserslautern präsentieren. Der Verein feierte unlängst mit einem Konzert in der Kammgarn klangvoll sein 20-jähriges Jubiläum. Im Cotton Club setzt das Harold López-Nussa Quartet mit seiner Mischung aus „klassischem“ Jazz und Salsa einen vermutlich temperamentvollen Schlusspunkt unter diese Jazzfestivalausgabe. Begeistern konnte der kubanische Pianist Harold López Nussa jedenfalls bislang ein internationales Publikum bis hin zum weltberühmten Jazzfestival in Montreux. Das Lautrer Festival verspricht, mit seinem Programm eine der Entdeckungen jenseits der bekannten Szenegrößen zu werden.
Info
Der Vorverkauf startet am 1. Dezember; Karten und weitere Informationen unter www.kammgarn.de.
