Kaiserslautern Bunkyo-ku: OB sieht Felder für Kooperation

Oberbürgermeister Klaus Weichel hat vier große Wirtschaftsfelder gestern skizziert, auf denen Kaiserslautern und einer der Stadtteile Tokios künftig zusammenarbeiten könnten. Er erklärte, Bunkyo-ku sei ein bedeutender Technologie- und Produktionsstandort, mit Schwerpunkt Medizintechnik. Ein Punkt in der Kooperation könnte nach Auffassung des Oberbürgermeisters die Sicherstellung der Energieversorgung sein, vor dem Hintergrund, dass der Atomstrom um 25 Prozent zugunsten regenerativer Energie zurückgeführt werden solle. Hier könne auf die Kompetenz des Fraunhofer-IESE mit den Professoren Frank Bomarius und Dieter Rombach zurückgegriffen werden. Ein weiterer Bereich könnte nach Einschätzung des Rathauschefs die Bewältigung des demografischen Wandels sein, vor dem Hintergrund, dass sich die Gesellschaft in Japan halbieren werde. Hier könnten die Kaiserslauterer Erfahrungen mit Ambient-Assisted-Living-Lösungen weiterhelfen, intelligenten Lebensassistenzsystemen für ältere Menschen. Auch ein Feld, in der der Oberbürgermeister Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Bunkyo-ku sieht: der Bereich sogenannter eingebetteter Systeme (embedded systems), die weitestgehend unsichtbar ihren Dienst in Anwendungen und Geräten verrichten. Ein großes Thema sei hier die Sicherheit der Systeme durch Software, besonders auch im Hinblick auf die Medizintechnik. Ein weiteres, ein viertes großes Feld hat der Oberbürgermeister ausgemacht auf dem Gebiet von Industrie 4.0, Sinnbild der modernen Industrie, in dem der Kaiserslauterer DFKI-Professor Detlef Zühlke mit seiner Smart factory eine führende Rolle einnimmt. Japan hinke auf dem Gebiet hinter Europa und den USA zurück. Weichel hat den Eindruck mit nach Kaiserslautern genommen, vor allem auch nach der Begegnung mit Oberbürgermeister Hironobu Narisawa, dass in Bunkyo-ku großes Interesse daran bestehe, auf den vier Wirtschaftsfeldern mit Kaiserslautern zusammenzuarbeiten. Er erklärte, er habe die japanischen Partner gebeten, ihm Unternehmen dazu zu benennen. Der Rathauschef erwägt für den Fall, dass sich das Interesse an der Kooperation mit Kaiserslautern bestätigt, eine darauf abgestimmte Delegation zusammenzustellen, die unter seiner Führung Ende nächsten Jahres einen Besuch in Bunkyo-ku unternimmt. Weichel erklärte gestern weiter, dass ihn Botschafter Hans Carl von Werthern beim Besuch der deutschen Botschaft darin bestärkt hat, die Partnerschaft mit Bunkyo-ku auf den vier Wirtschaftsfeldern weiterzuentwickeln. (rdz)

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