Kaiserslautern Bald höhere Strafen für verbale Entgleisungen

Nein, Verständnis brachte er keines auf. Seine Rede war geprägt von Ärger: So einige Trainer der Fußball-Landesliga West, schimpfte Staffelleiter Udo Schöneberger, müssten hart an ihrem Benehmen schaffen – „die Wortwahl, die ist nicht zu verstehen“, mahnte er bei der Rückrunden-Vorbesprechung in Münchweiler.

Irgendwann, da reißt selbst dem Besonnensten der Geduldsfaden. Ein Trainer, Schöneberger wurde nicht müde, das zu betonen, erfülle eine Vorbildfunktion. Als Lehrer, als Mentor, sozusagen als Erzieher, denn seine Schützlinge sind oft nicht älter als 19, 20. „Wenn ich dann vier, fünf Berichte lese, dass erwachsene Menschen, die junge Leute betreuen, solche Worte benutzen, dann kann ich das nicht tolerieren“, sagte Schöneberger und drohte vor den Klubfunktionären mit härteren Sanktionen. „Die Maulerei geht querbeet. Da muss sich der Spielleiter mal den Trainer vornehmen.“ Namen wollte er nicht nennen. Nur so viel: Dass es künftig bei milden 25 Euro Strafe bleibt, ist unwahrscheinlich. Schöneberger überlegt, bei Sittenverstößen die Verbandsspruchkammer einzuschalten. Eine klare Warnung. Bei der Fairplay-Wertung könnte es indes düsterer aussehen. 15 Rote Karten bedeuten ein Minus von sieben, 21 Gelb-Rote sind acht weniger als vor einem Jahr. „Ich hoffe ja, dass wir mal auf null kommen“, äußerte Schöneberger im Scherz. So stellt der Bezirk Nahe in Hüffelsheim, Baumholder und Hoppstädten/Weiersbach die drei fairsten Teams; Bundenthal, Reichenbach sowie Fehrbach dagegen sind in der Wertung recht weit unten. Die Bundenthaler haben sechs Platzverweise, nicht einen dagegen die beiden Zweibrücker Klubs TSC und VB. Genau wie der abgeschlagene SV Herschberg. 32 Urteile sprachen Schöneberger und Co., fast ein Rekordminus. Nur eines wieder, das rügte der Staffelleiter als respektlos – der Vorwurf der Vetternwirtschaft: „Wenn mir unterstellt wird, dass ich mit einigen Vereinen sympathisiere, dann ist das eine Unverschämtheit.“ In einer reibungslosen, schnellen Sitzung hatten weder Schöneberger noch SWFV-„Vize“ Jürgen Veth oder der Verbandslehrwart der Schiedsrichter, Thorsten Gerhard Braun, viel auf dem Zettel. Interessante Fakten: Zu den 123 Partien pilgerten 17.309 Fans, im Schnitt 141 pro Spiel – der SV Rodenbach glänzt in dieser Statistik als Krösus. 231 Zuschauer pro Spieltag sind einsame Spitze. Glänzen konnte auch Alexander Bambach, Top-Torjäger der Liga aus Hoppstädten/Weiersbach (25 Tore), dem Rodenbachs Marco Heieck (22) im Nacken sitzt. Vier komplette Spieltage stehen 2018 noch an, im neuen Jahr soll es am 2. März weitergehen. Beendet wird die Saison am 26. Mai 2019.

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