Kaiserslautern Attraktives Kräftemessen mit vielen Emotionen

Verbissenes Laufduell: Halit Osmani vom SV Alsenborn (rechts) wird von Lars Roth (SG Enkenbach-Mehlingen) verfolgt.
Verbissenes Laufduell: Halit Osmani vom SV Alsenborn (rechts) wird von Lars Roth (SG Enkenbach-Mehlingen) verfolgt.

«ALSENBORN.» Ein hitziges und bis zum Schluss spannendes Derby erlebten die Zuschauer beim 3:2 (2:1)-Sieg des SV Alsenborn am Samstag gegen die SG Enkenbach-Mehlingen.

„Die erste halbe Stunde war okay, da waren wir spielbestimmend“, sagte SG-Trainer Stephan Ruby nach dem Lokalkampf der beiden in der A-Klasse Kaiserslautern-Donnersberg spielenden Mannschaften, der, je länger er dauerte, immer mehr an Intensität gewann. Nach lahmen Beginn und einem Distanzschuss des Alsenborner Spielers Louis Koch (8. Minute) übernahmen die Gäste die Initiative und waren zunächst die torgefährlichere Mannschaft. Hosseini Sayyad Navard gelang es, vorne gut den Ball zu behaupten. Andreas Seewald traf nach einem Vorstoß über die linke Seite nur den Außenpfosten (13.). Daniel Herzog zielte mit links nur knapp am langen Eck vorbei (17.). Sayyad Navard war es dann, der aus dem Stand mit einem noch leicht abgefälschten Schuss von der Strafraumgrenze aus die verdiente 1:0-Führung für die Gäste markierte (19.). Alsenborn gelang nur eine gute Kombination, die Spielertrainer Halit Osmani mit einem Schuss über die Querlatte abschloss (18.). Enkenbach verzeichnete in dieser Drangphase sogar noch einen Pfostenschuss (25.), ehe die Gastgeber besser ins Spiel fanden. „Wir haben uns dann mit langen Bällen selbst aus dem Konzept gebracht, haben zeitweise das Fußballspielen eingestellt“, haderte SG-Trainer Stefan Ruby mit dem krassen Leistungsabfall seiner Mannschaft. In gleichem Maße konnten sich die Gastgeber steigern und das Spiel noch vor der Pause drehen. Ein Freistoß von Jan Patrick Weber ans Außennetz war der erste Warnschuss (35.). Alsenborn spielte jetzt schneller, baute Druck auf, und die Gästeabwehr geriet ins Schwimmen. Torhüter Nico Ebelsheiser konnte gegen Weber retten (36.). Dann zielte Thomas Kühner bei einer Topchance, allerdings aus Abseitsposition, knapp vorbei (38.). Eine Minute später machte es der schnelle Kühner besser. Halit Osmani passte im Strafraum zurück, und der Rechtsaußen vollendete zum verdienten Ausgleich. Enkenbach/Mehlingen wurde bei einem Konter durch Nico Mayer zwar auch noch einmal gefährlich (41.). Mit der letzten Aktion vor der Pause drehten die Gastgeber dann aber das Spiel. Jan Patrick Weber trat eine Freistoßflanke scharf zum Tor. Routinier Tobias Volkert irritierte den Torwart, und das Spielgerät schlug zum 2:1 ein (45.). Nach der Pause waren die Gäste zunächst aktiver. Torchancen ergaben sich aber nicht. Dem Offensivspiel fehlte Tempo und dem letzten Pass oft die Präzision. Die Partie ging hin und her, gewann immer mehr an Attraktivität, weil ohne taktische Fesseln agiert wurde. Die mehr auf Konter lauernden Alsenborner hatten nach einer kurzen Ecke durch Weber gegen eine jetzt zeitweise vogelwilde Gästeabwehr eine Topchance (63.). Auf der Gegenseite verkürzte Torhüter Bastian Wänke gegen den eingewechselten und dann verletzt ausgewechselten Henrik Forsch gut den Winkel (70.). Nach einer Ampelkarte gegen den SG-Spieler Jan Philipp Herzog (72.) ergaben sich für die Gastgeber dann noch mehr Räume zum Kontern. Kühner nutzte einen dieser Überzahlangriffe nach Pass des überragenden Weber mit einem geschickten Heber zum 3:1 (78.). Durch einen unhaltbar abgefälschten Freistoß von Mostafa Besarat dar Ghasemi machten die dezimierten Gäste das Derby erneut spannend (83.). Weber vergab eine „tausendprozentige“ Chance zur Entscheidung (86.). Alsenborn zitterte bis in die Nachspielzeit, in der dann noch der Gästespieler Yannik Zapp nach einem groben Foulspiel an Osmani die Rote Karte sah. „Es war ein Derby mit allen Emotionen. Wir müssen mit acht Feldspielern sogar noch das 3:3 machen“, ärgerte sich Ruby über die durch Hosseini in der Nachspielzeit vergebene Großchance. „Wir wussten, dass Enkenbach eine gute Mannschaft hat. Mit Glauben, Moral und Disziplin haben wir dann das Spiel noch verdient gedreht“, lobte Alsenborns Spielertrainer Halit Osmani seine Truppe. So Spielten Sie SV Alsenborn: Wänke - Lokai, Ulrich, Volkert, Göbel - Kühner, Cerimi (85. Pisalski), Koch (24. Martin), Osmani - Weber (90.+2 Schmitt) - Baust SG Enkenbach-Mehlingen: Ebelsheiser - Roth, Buster, Jan Philipp Herzog, Daniel Herzog - Mayer, Baldauf (90. Hach), Walter, Besarat dar Ghasemi - Seewald (59. Forsch/73. Zapp) - Hosseini Sayyad Navard Tore: 0:1 Sayyad Navard (19.), 1:1 Kühner (39.), 2:1 Weber (45.), 3:1 Kühner (78.), 3:2 Besarat dar Ghasemi (83.) - Gelbe Karten: Besarat dar Ghasemi, Hosseini Sayyad Navard - Gelb-Rote Karte: Jan-Philipp Herzog (72.) - Rote Karte: Zapp (90.+1) - Beste Spieler: Weber, Kühner, Osmani - Baldauf, Mayer - Zuschauer: 300 - Schiedsrichter: Janzer (Gau-Bickelheim).

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