Kaiserslautern Abwehrschlacht mit Punkterfolg

73 Minuten drückten die Fußballer des 1. FC Kaiserslautern II auf den Siegtreffer, zehn Trierer erkämpften sich am Ende einer wahren Abwehrschlacht einen Zähler in der Regionalliga Südwest. Nicht zuletzt wuchs der Ex-Lauterer Keeper Chris Keilmann über sich hinaus und vermasselte den Roten Teufeln einen Auswärtsdreier.

„Ihr steht zu tief“, ermahnte Peter Rubeck seine Spieler lautstark nach rund einer Stunde Spielzeit. Der Trierer Trainer untertrieb damit maßlos, denn seine Mannen rührten eine ganze Halbzeit lang ziemlich widerstandsfähigen Beton an. Wie beim Handball sei es phasenweise gewesen, sagte Trainer Konrad Fünfstück und fand damit ein passendes Bild: Zehn Moselstädter verteidigten leidenschaftlich, nur ganz selten gelang ihnen die Befreiung aus der Lauterer Umklammerung. Etwa in der 79. Minute, als Christoph Anton über links einen Konter fuhr und auf Robin Garnier ablegte. FCK-Schlussmann Julian Pollersbeck, der nach Verletzung wieder im Tor stand, dort aber während des Spiels nur wenig zu tun bekam, hielt den Ball sicher. Zwar wusste die Fünfstück-Elf spielerisch durchaus zu gefallen, an der Trierer Strafraumgrenze war aber meist Endstation. „Trier hat mit die beste Abwehr der Liga, das haben sie heute wieder bewiesen“, sagte Konrad Fünfstück – über die solide Defensivleistung des Gegners war er also nicht verwundert. Dennoch zeigte sich der Coach enttäuscht: „Aber wir hatten genügend Chancen, das Spiel trotzdem zu gewinnen.“ Gerade die Pässe in die Tiefe fanden gegen dicht gestaffelte Trierer nur selten einen Abnehmer, was auch Maurice Deville im Nachgang beklagte. Der FCK II suchte sein Glück daher vermehrt aus der Distanz: Thorsten Reiß (50./65.) oder Mario Pokar (60./75./90.) fanden in Eintracht-Keeper Chris Keilmann jedoch stets ihren Meister - es war schier zum Verzweifeln, das Tor der Eintracht blieb bis zum Abpfiff wie vernagelt. „Der Knackpunkt war der Platzverweis“, blickte Fünfstück im Anschluss auf eine äußerst turbulente Anfangsphase zurück. Diese war die Eintracht kampfbetont und mit hohem Tempo angegangen. Der erste Treffer der Partie gelang aber den Roten Teufeln: Mario Müller bediente Deville, der Keilmann überwand (8.). „Es hat mich gewurmt, dass ich zuletzt eigentlich immer ganz gut gespielt habe, aber mich nie dafür belohnen konnte“, gab der luxemburgische Nationalspieler zu Protokoll. Er hofft, dass nun der Knoten geplatzt ist - schon am Dienstag hatte er gegen Koblenz getroffen. Der Trierer Ausgleich zwei Minuten später war verdient, Jannik Stevens hatte ein Auge für den startenden Anton, der über links in den Strafraum zog und Pollersbeck keine Chance ließ (10.). Die Hausherren wollten nun mehr, agierten aber zu ungestüm: Michael Dingels Platzverweis, nachdem er bereits vorbelastet den Ball unmotiviert mit der Hand spielte (17.), wendete das Blatt. Jetzt war der FCK am Drücker, die Eintracht suchte noch nach ihrer Ordnung, was den Lauterern in die Karten spielte, aber Deville und Christian Lensch mit einer Doppelchance (20.) sowie Mario Müller (45.) blieben erfolglos. Nach dem Abpfiff haderten die Lauterer auf dem Platz noch minutenlang mit den vergebenen Chancen, während die Gastgeber das 1:1 wie einen Sieg feierten. Erleichtert zeigte sich Fünfstück im Anschluss nur darüber, die harte englische Woche mit drei Spielen binnen sieben Tagen überstanden zu haben. Erst am Samstag müssen die Pfälzer wieder ran. Dann gastiert der frischgebackene Regionalliga-Meister Kickers Offenbach auf dem Betzenberg.

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