Grünstadt Vier Varianten für einen neuen Ortskern

Auf überaus großes Interesse stieß am Mittwochabend die Präsentation der Vorschläge, die der Ausschuss Dorfbild für die Ortsmitte Höningens entwickelt hat. Worüber im Rahmen der Dorferneuerung nachgedacht wird, das erfuhren fast 100 Einwohner von Höningen und eine großer Teil des Gemeinderats jetzt erstmals.

Hans-Jürgen Wolf, Freier Stadtplaner aus Kaiserslautern, arbeitet mit den Bürgern zusammen, um Vorschläge zu entwickeln, wie der Ortskern in Höningen umgestaltet werden könnte. Aber auch über Projekte in Altleiningen berät der Ausschuss. Dort geht es um kleinere Maßnahmen, beispielsweise hinter dem Bahnhofs-/Kerweplatz, die finanziell nicht stark ins Gewicht fallen, wie Ortsbürgermeister Frank Dennhardt erläuterte. „In Höningen wird hingegen ein größerer Prozess angestoßen. Was Sie heute hier sehen, sind Vorschläge, keine konkreten Planungen, wir sind für alle Veränderungen offen, wollen erreichen, dass ein Konzept entsteht, das von der breiten Bevölkerung getragen wird.“ Wolf stellte zunächst die bislang vier Varianten für eine Veränderung im Ortsbild Höningens vor. Variante eins: Das Bürgerhaus wird abgerissen; es entstehen vier Bauplätze, je rund 600 Quadratmeter groß; anschließend wird das gemeindeeigene Areal in der Ortsmitte mit einem alten Wohnhaus und einer Scheune zur neuen Begegnungsstätte aufgewertet. „Diese Lösung ist die mit dem größten Eingriff in den Gebäudebestand“, betonte Wolf. Für die Scheune gibt es zwei Ansätze: zum einen der Umbau in ein neues Bürgerhaus, zum anderen die Schaffung einer so genannten Sommerscheune, die nur in den warmen Jahreszeiten genutzt werden könnte. Bei beiden Ideen steht das alte Haus im Mittelpunkt, das Küche und Sanitärbereich aufnehmen könnte. Variante zwei: Sie ähnelt Variante eins, nur wären die Bauplätze mit maximal 400 Quadratmetern deutlich kleiner und neben dem Friedhof gegenüber der Scheune entstünde ein Parkplatz. Auch diese Lösung lässt offen, was aus der Scheune wird. Variante drei: Sie ist die weitestgehende. Sie sieht vor, alle Gebäude zu erhalten, einen großen Parkplatz am Friedhof anzulegen und rund um das Bürgerhaus einen Generationentreffpunkt mit Spielplatz anzulegen. Variante vier: Die alte Scheune wird abgerissen, nur das alte Haus mit Küche und Toiletten würde erhalten, es entstünde ein Durchgang von der Ortsmitte in Richtung Friedhof, wo die Scheune steht, gibt es Parkflächen. „Diese Variante würden wir nicht empfehlen, da sie den vorhandenen Charakter eines Angerdorfs, den es in der Pfalz nur selten gibt, zerstören würde“, so Wolf. Der Planer bezifferte die Sanierungskosten für das Bürgerhaus (ohne Zuschuss) auf rund 200.000 Euro, wenn eine Minimallösung angestrebt werde (Fenster, Dach und Rollstuhlrampe). Ein barrierefreier Gesamtausbau des Bürgerhauses würde mit rund 450.000 Euro zu Buche schlagen, wobei hierfür Zuschüsse zu bekommen wären. Für die Außenanlage (Variante drei) veranschlagt Wolf rund 100.000 Euro. Die Scheune in einen neuen Bürgertreff zu verwandeln, hält Wolf für 800.000 Euro möglich, wobei eine solche Sanierung mit bis zu 65 Prozent der Kosten vom Land im Rahmen der Dorferneuerung bezuschusst würde. Die Umgestaltung zur Sommerscheune würde etwa 250.000 Euro kosten und könnte ebenfalls bezuschusst werden, rechnete Wolf vor. (jös)

x