Grünstadt Topspiel im Abstiegskampf

«Bockenheim.» Das so genannte Topspiel der B-Klasse Rhein-Pfalz Nord bestreiten am Sonntag zwei Teams, die ganz unten in der Tabelle stehen: die SG Bockenheim/Ebertsheim II und der TSV Grünstadt. Trotz der fünf Zähler mehr auf dem Konto und des Heimrechts gehen die selbst ernannten Eberböcke aber nicht als Favorit auf den Bockenheimer Rasenplatz.

Schließlich befinden sich die Grünstadter nach ihrem zweiten Saisonsieg gegen Weisenheim/Sand II im Aufwind und haben auch in den anderen Spielen unter dem neuen Trainergespann Emre Yilmaz und Abdullah Türkoglu zumindest kämpferisch wieder überzeugt. Ganz anders die bisherige Jahresbilanz der Eberböcke-Reserve: Gegen einen Mitkonkurrenten zuhause verloren, ein Spiel wegen Personalmangels abgesagt und vorigen Sonntag dann das 0:9-Debakel beim TSV Eppstein. SG-Spieltrainer Andi May sieht seine Mannschaft jedoch gerade durch „die letzten drei harten Wochen“ gestärkt aus der Misere kommen. „Wir haben das mit guter Moral weggesteckt und uns trotz der vielen Ausfälle nicht hängen lassen“, so May. Inzwischen habe sich die Personalsituation etwas entspannt, sei aber noch nicht optimal. So fehlen die beiden Topstürmer Jochen Schumacher und Erik Heymann. Der Coach ist fest davon überzeugt, dass der Knoten gegen die Grünstadter Türken platzt. „Der absolute Wille zum Sieg ist da und auch die Bereitschaft, um jeden Punkt zu kämpfen. Mit dem TSV und Weisenheim/Sand II haben wir nun zwei Heimspiele gegen direkte Mitkonkurrenten, die wir unbedingt gewinnen wollen – und werden“, gibt sich May kämpferisch. Trainerkollege Yilmaz sieht das natürlich ganz anders: „Die drei Punkte gegen Weisenheim haben uns sicherlich gut getan. Gegen den nächsten direkten Konkurrenten wollen wir nun den nächsten Dreier holen, dann sieht das Tabellenende wieder ganz anders aus.“ Tatsächlich hätte sein Team aber selbst nach einem Sieg noch zwei Punkte Rückstand auf die SG. Ein Vorteil könnte sein, dass Yilmaz erst in der Winterpause von den Eberböcken zum TSV gewechselt ist: „Ich kenne den Gegner also gut und weiß auch um seine Stärken und Schwächen.“ Ebenfalls noch mitten im Abstiegskampf: die SG Leiningerland. Mit Beindersheim gastiert der Klassenprimus, der sich nach dem 4:1-Sieg im Spitzenspiel gegen Heßheim weiter im Aufwind befindet, auf dem Hettenleidelheimer Kunstrasenplatz. 75 Tore in 19 Begegnungen sprechen eine deutliche Sprache. Allerdings: Die zwölf Punkte der Beindersheimer in acht Auswärtspartien sind äußerst dürftig. Leiningerland-Trainer Normen Geissert: „Wir haben nicht vor uns zu verstecken und versuchen, mit unserem jungen Team dagegenzuhalten.“ Mit der „richtigen Einstellung und Konzentration“ könnten seine Spieler aber auch gegen solch starke Gegner einiges fürs Selbstbewusstsein tun, sind sich Geissert und Co-Trainer Walter Heinrich einig. Der TuS Altleiningen II ist zwar in diesem Jahr mit zwei Niederlagen noch nicht in Tritt gekommen, doch haben die Schützlinge von Trainer Patrick Vogelsang zu den Abstiegsplätzen noch einen beruhigenden Vorsprung. Trotzdem wollen die Altleininger gegen den TSV Eppstein unbedingt drei Punkte. Vogelsang: „Wir haben im Hinspiel äußerst unglücklich drei Punkte liegen lassen – das wollen wir jetzt im Heimspiel besser machen.“ Die 4:1-Niederlage bei den starken Freinsheimern sei abgehakt, so Vogelsang: „Wir konzentrieren uns jetzt voll auf Eppstein.“

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