Grünstadt Spaß mit Schönheitsfehlern

Die Alla-Hopp-Anlage in Speyer: oben 2017 Trubel am Eröffnungstag, unten Sperrung 2018, da sich am Spielhügel Belag löst.
Die Alla-Hopp-Anlage in Speyer: oben 2017 Trubel am Eröffnungstag, unten Sperrung 2018, da sich am Spielhügel Belag löst.

Zum Start der neuen Spielplatzsaison präsentiert sich die Anlage insgesamt in gutem Zustand. Spielspuren sind vor allem am Boden sichtbar: Der Kies hat sich ausgebreitet, der Rasen hat kahle Flecken. Die Spielgeräte sind zwar intakt, aber manche reichlich verunziert. Nachdem die Anlage im Speyerer Osten Ende Juni 2017 eröffnet hatte, prangten kurze Zeit später Schmierereien an mehreren Stellen. Zwei Mal hat die Stadt Anzeige erstattet. Die Schmierereien auf Spielgeräten würden nicht entfernt, so Stadtsprecherin Barbara Fresenius auf Anfrage. „Optische Beeinträchtigungen finden sich auch andernorts. Das ist ein gesellschaftliches Problem, mit dem wir wohl leben müssen.“ Die Schmierereien am WC-Gebäude sollen aber beseitigt werden – vorausgesetzt, die Wandfarbe wird nicht mit beschädigt. Ein Austausch der Wände wäre teuer, gibt sie zu bedenken. Im Sommer 2017 brachen Unbekannte in die Damentoilette ein, beschädigten ein Fenster und ein Gerät zur automatischen Temperaturkontrolle. Ende September wurde in der Damentoilette Feuer gelegt. Zum Löschen musste die Feuerwehr die Türen des Heizraums und des Behinderten-WCs aufbrechen. Diese Aufbruchspuren sind noch sichtbar, die Reparaturkosten trägt laut Stadt die Versicherung. Wegen des Brandes sei Strafanzeige gestellt worden. Die Vandalismusschäden hätten sich bislang nicht auf die Sicherheit ausgewirkt, so die Stadtsprecherin. „Sicherheitskritische“ Schäden würden bei den Kontrollen behoben. Die Spielgeräte seien zunächst zwei Mal pro Woche überprüft worden, ab November 2017 ein Mal. Ob jetzt bei größerem Besucherandrang wieder häufiger kontrolliert wird, werde in nächster Zeit entschieden. Ersetzt wurden die meterhohen, bunten Kletterstangen. An ihnen hatten sich vergangenes Jahr feine Risse gebildet, weshalb sie lange gesperrt waren. Weil hier ein Gewährleistungsfall vorlag, war laut Stadt der Hersteller in der Pflicht. Genauso liegt die Sache bei einem Spielhügel, der gerade abgeriegelt ist. Hier löst sich der gummiartige Belag. Bei der WC-Anlage hakt es. Als die RHEINPFALZ die Alla-hopp-Anlage besuchte, war nur die Behindertentoilette zugänglich. „Der elektronische Öffnungs- und Schließmechanismus macht Probleme“, räumt die Stadtsprecherin ein. Die Türen sollen automatisch zu Beginn der Nutzungszeit öffnen und danach schließen. „Mit dem Austausch der Relais der Türverriegelung soll das Problem gelöst werden“, erklärt Fresenius. Die Reparatur werde aber noch einige Tage in Anspruch nehmen. Insgesamt wirkt die Anlage sauber – abgesehen von leeren Dosen neben dem Mülleimer und wenig anderem Unrat. Bei näherem Hinsehen offenbart sich aber eine wahre Schmuddelecke: Unter den Sträuchern beim Garagenhof liegen zum Teil mit Laub bedeckt Mülltüten, leere Trinkpackungen und -becher. Zum Reinigungsintervall erklärt die Stadtverwaltung: Die Hopp-Anlage werde ein Mal am Tag vom städtischen Baubetriebshof gereinigt, die Toilettenanlage zwei Mal. Die Dietmar-Hopp-Stiftung hat die Anlage geschenkt, für die Instandhaltung ist aber die Stadt verantwortlich. Beim Baubetriebshof, der auf Spielplätzen für Ordnung, Sicherheit und Sauberkeit sorgt, ist eine Personalstelle der Anlage zugeordnet. Zusätzlich veranschlagt die Stadt für die Hopp-Anlage jährlich 25.000 Euro Sachkosten. Reicht das Budget? Fresenius: „Vor dem Hintergrund der halbjährigen Erfahrung gehen wir davon aus, dass wir uns in diesem Rahmen bewegen.“

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