Grünstadt Restarbeit am Museum in Ruhe abschließen

Stetig seinem Ziel näher, in zwei Museen die Geschichte Neuleiningens dem Interessenten darzustellen, kommt der Heimat- und Kulturverein Neuleiningen. Doch wollte bei der Generalversammlung niemand konkrete Eröffnungstermine der gänzlich vollendeten Sammlungen nennen. Die Restarbeiten sollen in Ruhe abgeschlossen werden können. Die Berichte zeigten, dass der Verein vielfältig aktiv und finanziell trotz seiner ehrgeizigen Museumsprojekte durchaus komfortabel bestellt ist.

Der vor 40 Jahren begründete Verein zählt 151 Mitglieder. Zwölf Neueintritten im Jahr 2013 standen ein Sterbefall und drei Austritte wegen Wegzug gegenüber. In seinem Jahresrückblick hob Schriftführer Roland Pauli als besonderen Höhepunkt den Herbstausflug nach Dalsheim mit Besichtigung der mittelalterlichen Fleckenmauer hervor. Der Ausflug 2014 soll aus Anlass des Karlsjahres – Kaiser Karl der Große starb vor 800 Jahren – am 27. Mai zur Kaiserpfalz nach Ingelheim führen. Die Vereinsvorsitzende Barbara Knopp rief zu rascher Anmeldung auf, weil das Mittagessen geordert werden müsse.

Das Museum im Burgturm ist seit längerem geschlossen. Es soll künftig Burg- und Ortsgeschichte des Mittelalters dokumentieren. Hildegund Rixner ist tatkräftig und kreativ mit dem Aufbau der Sammlung beschäftigt. Das Museum an der Münze ist soweit vorangeschritten, dass 2013 an 81 Tagen geöffnet war und dass es dabei knapp 4000 Besucher anzog. Dabei waren 32 Museumshelfer im Einsatz. An 40 Dorfführungen nahmen 745 Menschen teil. Die Laienspielgruppe hat zur Einübung des Stückes „Ein wahrer Menschenfreund“ länger als erwartet gebraucht. Deswegen gib es 2013 keine Aufführungen. Sie sind jetzt für das zweite und dritte Maiwochenende angesetzt.

Komfortable finanzielle Bedingungen offenbarten die Berichte der Vereinskassiererin Ute Wilhelm und des Stiftungsvorsitzenden Thomas Zelinski: Der Verein hat am Jahresanfang 21.000 Euro Geldvermögen besessen und am Jahresende 14.400 Euro, unterstützte unterdessen aber die Stiftung Historisches Neuleiningen als Museumsträger mit 10.000 Euro. Diese besitzt nun ein Geldvermögen von 33.000 Euro. Es ist der höchste Kassenbestand seit der Stiftungsgründung im Jahr 2005.

Die regelmäßigen und sicheren Einnahmen aus Dorfführungen, Spenden, Veranstaltungen und Verkäufen übersteigen die Unterhaltskosten der Museen um ein Mehrfaches. Es bleibe ein großer Spielraum für weitere Investitionen (Exponate und Museumsausstattung). Die laufende Finanzierung der Museen steht also auf absolut sicheren Füßen, bilanzierte Zelinski. Eine Stiftung indes sei auf unbegrenzte Zeit angelegt und müsse daher in sich unabhängig sein. Um dies sicher zu stellen, sei ein unantastbares Stiftungsvermögen erforderlich, dessen Erträge für die Verwirklichung des Stiftungszwecks einzusetzen sind. Bisher stelle die Immobilie, also das Museumshaus, das Stiftungsvermögen dar. Es sei durch die bauliche Erneuerung im Wert auf über 300.000 Euro gestiegen. Zelinski weiter: „Aufgrund unserer Kassensituation sind wir in der Lage, ein finanzielles Stiftungsvermögen aufzubauen. Welchen Anteil unseres frei verfügbaren Kassenbestandes wir in Stiftungsvermögen überführen werden, wird der Stiftungsvorstand entscheiden. Eine permanente Aufstockung aus Zustiftungen und erwirtschafteten Überschüssen ist unser Ziel.“

Als Jahresgabe erhielten die Mitglieder aus der Feder der neuen Vorsitzenden Barbara Knopp „Die Geschichte vom Hinkelstein“. Sie erzählt darin vom Versuch der Grünstadter Brauerei Jean Jost, im Jahr 1905 einen riesigen Felsblock für ein Bismarckdenkmal von Neuleiningen nach Grünstadt schaffen zu lassen – ein Bemühen, welches am Gewicht des Felsens und der Steilheit des Katzenstichs scheiterte. (hap)

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