Grünstadt Regionalgottesdienst in Grünstadt eröffnet die Friedensdekade

Christopher Markutzik
Christopher Markutzik Foto: Benndorf

Am Sonntag feiern die protestantischen Pfarrämter Kirchheim-Kleinkarlbach, Sausenheim-Neuleiningen und Grünstadt einen gemeinsamen ökumenischen Regionalgottesdienst zur pfalzweiten Eröffnung der 39. Friedensdekade. Diese steht unter dem Motto „friedensklima“. Was sich dahinter verbirgt, erläutern die Pastoren Christopher Markutzik und Traude Prün im Gespräch mit Anja Benndorf.

Herr Pfarrer Markutzik, Frau Pfarrerin Prün, um welches Klima geht es bei der Friedensdekade, das äußere oder das zwischenmenschliche Miteinander?
Prün: Es geht um beides, das meteorologische und das soziale Klima. Zu welchem Oberkirchenrätin Dorothee Wüst bei ihrer Predigt tendiert, weiß ich nicht. Aber beide Klimata hängen miteinander zusammen, was aufgezeigt werden soll. Auch geht es bei der Friedensdekade um Chancen, klimabedingte Konflikte zu verhindern.

Wie steuert die Kirche dagegen?
Prün: Wir versuchen, an vielen Stellen der Erde vor Ort zu helfen, etwa über „Brot für die Welt“ dafür zu sorgen, dass weniger Menschen wegen Umweltkatastrophen und damit verbundenem Hunger aus ihrer Heimat fliehen müssen.

Was unternimmt die Kirche hierzulande konkret gegen den meteorologischen Klimawandel?
Markutzik: Die Landeskirche hat schon seit vielen Jahren Umweltbeauftragte, die die Kirchengemeinden bei diesem Thema unterstützen.

Prün: Wir schicken beispielsweise die schlechter zu heizende Martinskirche für drei Monate in den Winterschlaf, feiern unsere Gottesdienste in Ausweichräumen, beispielsweise in der Friedenskirche. Weil wir insgesamt den Energieverbrauch in unserer Gemeinde sehr stark gesenkt haben, unter anderem durch eine neue, effiziente Heizungsanlage in der Alten Lateinschule, sind wir 2017 mit dem „Grünen Gockel“ ausgezeichnet worden.

Aber eine Photovoltaikanlage auf dem denkmalgeschützten Kirchendach ist eher nicht möglich, oder?
Markutzik: Was die Ausstattung mit Umwelttechnologien angeht, sitzen wir in der Tat in einem Spagat zwischen Denkmal- und Umweltschutz. Große Schritte machen wir dagegen bei der energetischen Sanierung von Pfarrhäusern.

Sie feiern den Regionalgottesdienst, bei dem vermutlich viele Menschen zusammenkommen, ausgerechnet in der kleinen Friedenskirche. Warum?
Prün: Vor allem auch wegen des Namens. Normalerweise wären wir am Sonntagmorgen in der Martinskirche. Die Friedensdekade wird jedoch in der Friedenskirche eröffnet.

Markutzik: Man glaubt es kaum, aber die Friedenskirche bietet 350 bis 380 Menschen Platz und ist somit unwesentlich kleiner als die Martinskirche.

Gottesdienst

Sonntag, 10. November, 10 Uhr, Friedenskirche Grünstadt. Die Predigt hält Oberkirchenrätin Dorothee Wüst. Dabei sind der Pfarrer Detlev Besier von der Arbeitsstelle Frieden und Umwelt und der Ökumene-Referent des Bistums Speyer, Thomas Stubenrauch.

Traude Prün
Traude Prün Foto: Benndorf
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