Grünstadt Nur noch zwei Beigeordnete?

In der konstituierenden Sitzung des Bockenheimer Gemeinderates am heutigen Montagabend soll die Hauptsatzung geändert werden. Das würde bedeuten, dass es künftig statt drei nur noch zwei Beigeordnete gibt. Die Empfehlung werden voraussichtlich die FWG (fünf Sitze) und die CDU (vier) mittragen. Beide Fraktionen streben eine Zusammenarbeit an. Die SPD, die einen Sitz abgeben musste (jetzt sieben), will eine Stellungnahme zur Änderung der Hauptsatzung abgeben.

Für Kurt Janson (parteilos), der mit deutlichem Vorsprung (60,5 Prozent) gegenüber seinem Herausforderer Gunther Bechtel (SPD, 39,5 Prozent) die Bürgermeisterwahl gewonnen hat, beginnt heute seine dritte Amtsperiode. „Das war für mich ein eindeutiges und sehr gutes Ergebnis“, so Janson. Die FWG sei der große Gewinner, habe klar zugelegt und einen weiteren Sitz gewonnen. Die SPD habe ihren Sitz an die „Freien“ verloren. Die Änderung der Hauptsatzung sei schon letztes Jahr von der Kommunalaufsicht gefordert worden. „Das hätte dann während einer Legislaturperiode geschehen müssen. Deswegen haben wir uns für den jetzigen Zeitpunkt entschieden“, so Janson. Er werde das Vorhaben der FWG und CDU mittragen. Die Geschäftsbereiche müssten dann auf die zwei Beigeordneten und den Bürgermeister neu verteilt werden. „Die Vorschläge überlasse ich den drei Fraktionen“ , so der Bürgermeister. Er selbst werde sich dabei zurückhalten. FWG und CDU ließen anklingen, dass sie bei der Beigeordnetenwahl die jeweiligen Kandidaten gegenseitig mittragen wollen. „Die CDU wird als Zweiten Beigeordneten Dieter Rösener vorschlagen“, so deren Sprecher Karsten Vautz. Für den Ersten Beigeordneten werde es keinen Vorschlag von der CDU geben. Dieter Rösener, der gute Arbeit gemacht habe und bisher Dritter Beigeordneter war, kam von Listenplatz drei mit 651 Stimmen auf Platz eins der Christdemokraten. Der größte Schritt nach vorne gelang auf der CDU-Liste Christian Schäfer (parteilos) von Platz zwölf auf fünf. Er verfehlte knapp den Wiedereinstieg in den Rat. Die CDU behielt, trotz einem Verlust von 2,7 Prozent, vier Sitze. Die FWG benennt als Ersten Beigeordneten ein bekanntes Gesicht: Wieland Benß gehört seit 20 Jahren dem Rat an und ist seit zwölf Jahren Beigeordneter. Benß (838 Stimmen) und Torsten Griebel, seit zehn Jahren im Rat (625 Stimmen) führen auch die Liste an. Richtig gepunktet hat die FWG wohl mit drei Neulingen, die den Einzug in den Gemeinderat schafften: der 19-jährige Timo Benß, der 26-jährige Sebastian Schulz und die 31-jährige Tina Konietzka. „Wir gehen relativ unbelastet in das Gremium“, was ein gewisser Vorteil sei, freuen sich die drei jungen Newcomer. Den größten Satz nach vorne bei den Freien machte Timo Konietzka von Listenplatz 15 auf sechs und ist somit erster Nachrückkandidat. Altgediente wie Lieselotte Heiser und Horst Benß hätten bewusst hintere Listenplätze gewünscht, um den Jüngeren den Weg freizumachen. Diese Taktik sei aufgegangen, so FWG-Vorsitzender Torsten Griebel. Zudem sei die FWG mit einer Liste in den Wahlkampf gestartet ,„die aus der Mitte der Bürger hervorging“. Bei den neuen Gesichtern handele es sich um Leute, die „im Ort bisher sehr aktiv aufgetreten sind“. Weniger zufrieden ist die SPD mit nur noch sieben Sitzen. Deren Vorsitzender und bisheriger Erster Beigeordneter Gunther Bechtel (Listenplatz eins, 1140 Stimmen) kann sich das Wahlresultat für seine Fraktion „nicht erklären“. Die Genossen hätten „ordentliche Arbeit abgeliefert“. Das langjährige Ratsmitglied Klaus Mattern kam von Listenplatz neun auf Platz zwei (840 Stimmen). Neu für die SPD im Rat ist der parteilose Bernd Schneider, der auf Anhieb mit 603 Stimmen von Platz acht auf vier kam. Jürgen Schumacher hingegen (484 Stimmen) rückte von Listenplatz drei nach hinten auf Platz acht. Er wisse durch vorausgegangene Gespräche von der angekündigten Zusammenarbeit von FWG und CDU, kenne deren Vorschläge für die Beigeordneten und die gewollte Änderung der Hauptsatzung, so Bechtel. Dazu werde er in der Sitzung Stellung nehmen. (gsp)

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