Grünstadt Kerwe läuft doch nicht auf Sparflamme

Größer, bunter, lauter: Erstmals sorgen in diesem Jahr zwei Live-Bands auf der Altleininger Kerwe für Stimmung. Daneben erwartet das Publikum vom 15. bis 19. Juli die schon in den Vorjahren beliebten Programmpunkte wie Tauziehen, Feuerwerk und Autoscooter. Die größte Überraschung der diesjährigen Kerwe ist aber, dass sie überhaupt so groß wird. Denn lange sah es so aus, als würde die Kerwe 2016 mangels Engagement nur auf Sparflamme laufen.

Ein richtiges Altleininger Kerwekomitee (AKK) gibt es in schon lange nicht mehr. Gunther Schneider, einstiger Mitbegründer und Vorsitzender des Ur-AKK von 1989, hatte zwar immer wieder versucht, ein neues Komitee aufzubauen. So richtig gelang es aber nie. „Es fehlt einfach ein Stück weit das Interesse“, so Schneider. Er möchte den Beteiligten jedoch keinen Vorwurf machen und sagt gegenüber der RHEINPFALZ, dass vor allem der Altersunterschied zwischen den jungen Menschen, die sich engagieren wollten, ein Problem war. Schneider arbeitet im aus der Not geborenen Alternativkomitee mit: „Ich engagiere mich gerne für die Kerwe, weil es mir Spaß macht, solche und andere Veranstaltungen in der Gemeinde zu planen und organisieren.“ Das alternative Kerwekomitee, das es seit drei Jahren gibt, setzt sich aus ehemaligen AKK-Mitgliedern und Mitgliedern ortsansässiger Vereine zusammen. Hilfe kam aus einer unerwarteten Richtung. „Wolfgang Stein, der Geschäftsführer von Drahtzug Stein, ist dann auf mich zugekommen und hat vorgeschlagen, das 75. Jubiläum der Firma mit der Kerwe zu kombinieren“, erzählt Ortsbürgermeister Frank Dennhardt. Er sei gleich begeistert von dieser Idee gewesen: „Damit zeigt die Firma noch einmal ihre Verbundenheit mit dem Ort Altleiningen.“ Unter anderem übernimmt Drahtzug Stein die Kosten für die Bands und ermöglicht damit, dass die Kerwebesucher gleich an zwei Abenden Live-Musik genießen können. „Hämweh on the Rocks“ sorgten bereits im vergangenen Jahr für gute Stimmung. Neu dazu kommt die professionelle Coverband „Mo’People“. „Mo’People ist einfach noch mal eine ganz andere Kategorie von Band“, schwärmt Dennhardt. Neben den Musikern Mathias Loris, Chris Kern, Jan-Markus Wulff und Rene Hertenstein bedient sich die Band aus einem großen Pool aus verschiedenen Sängern, die durch Castingshows wie „The Voice of Germany“ und „Popstars“ bekannt sind. „Durch solch einen Top-Act wird die Kerwe eindeutig attraktiver“, sagt Dennhardt. Schließlich trete eine solche Band nicht jeden Tag in Altleiningen auf. Schneider hofft, dass mit dem besonderen Programm auch das Interesse an der Kerwe und damit das Engagement wächst. „Vielleicht haben wir durch den Zuspruch dann im nächsten Jahr auch wieder ein Altleininger Kerwe-Komitee.“ Aber auch der Beitrag der Altleininger Vereine dürfe nicht vergessen werden, sagt Dennhardt. „Der TuS Altleiningen, die Gogeljodler und der Tennisclub haben hervorragend zusammengearbeitet und zum Gelingen der Kerweplanung beigetragen“, freut sich der Bürgermeister. |syz

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