Grünstadt Keine Sicht auf die Gräber

Auch den jüdischen Friedhof besuchte der Bau- und Umweltausschuss Carlsberg am Samstag bei seinem Rundgang (Zur Sache).
Auch den jüdischen Friedhof besuchte der Bau- und Umweltausschuss Carlsberg am Samstag bei seinem Rundgang (Zur Sache).

Die Einfriedung der Kita Kinderkiste zum Waldfriedhof hin, die Sanierung der Wege zwischen den Grabreihen, der Standort für zusätzliche Straßenleuchten hinter der Schulturnhalle und der Bauantrag eines Anwohners der Poststraße: Dies sind die Themen einer Ortsbegehung gewesen, zu der sich der Carlsberger Bau- und Umweltausschuss am Samstag getroffen hatte.

Zunächst zeigte der Erste Beigeordnete Valentin Hoffmann (SPD) den Maschendrahtzaun zwischen Waldfriedhof und Kita. Durch ihn könnten die Kinder auf die Gräber gucken. Wunsch der Ortsgemeinde ist es deshalb, einen Sichtschutz zu errichten. Kunststoffverkleidungen mit diesem Ziel hatten sich nicht bewährt, weshalb Hoffmann nun den Aufbau von zwei Meter hohen Betonteilen vorschlug. Diese Lösung sei haltbar, preiswert und einfach zu pflegen. „Wir müssen die Elemente dann nur alle paar Jahre mal anstreichen“, sagte er. Beim weiteren Spaziergang ging es an möglichen Standorten für Urnen-Stelen vorbei. Auch auf einer gegenwärtigen Brachfläche, wo Wiesengräber angelegt werden sollen, möchte Hoffmann Stelen und eine Sitzgruppe platzieren. Beim Blick auf den neuen Teil des Friedhofs erläuterte er, dass von diesem Bereich nur etwa ein Drittel für Bestattungen genutzt werden sollte. Umgestaltungen ließen sich kostengünstig in Eigenleistung bewerkstelligen. Dieter Winnewisser (SPD) monierte einen gefällten Baum und eine entfernte Hecke. „Das hier ist ein Waldfriedhof“, betonte er. Dass die Wege in schlechtem Zustand sind und schief stehende Platten gefährliche Stolperfallen bilden, war unter dem Schnee nur teilweise zu erkennen. Der Hauptweg ist durch Wurzelwerk uneben. Hoffmann führte den Ausschuss zu dem ersten, für rund 6000 Euro instandgesetzten Weg, der mit Schotter angelegt wurde. Die weiteren Wege sollen in zwei, drei Bauabschnitten saniert werden, um den Haushalt nicht zu sehr zu belasten. „Ich werde das ausschreiben lassen“, kündigte Hoffmann an. Bürgermeister Werner Majunke (CDU) sagte, dass der Friedhof die Gemeinde alljährlich rund 35.000 Euro koste. Ein Unding sei, dass das als freiwillige Leistung gewertet werde, denn schließlich könne man den Gottesacker nicht verkommen lassen. Hoffmann meinte, dass die Arbeiten der Gemeindearbeiter zum Teil von Ehrenamtlichen übernommen werden könnten. Die Beigeordnete Katja Bellin (CDU) erkundigte sich nach dem Stand der Sanierung der Trauerhalle. „Wir warten auf einen Bescheid zu unserem Zuschussantrag aus dem Investitionsstock des Landes“, so Majunke. Wie berichtet, müssen das Dach und die Betonfassade des Gebäudes sowie die Holz-Glas-Eingangstür für zirka 45.000 Euro in Ordnung gebracht werden. Um den dunklen Parkplatz zwischen der Rückwand der Schulturnhalle und der evangelischen Kirche etwas zu beleuchten, reicht nach Überzeugung des Ausschusses eine Straßenlaterne für knapp 1700 Euro. Dem Bauantrag eines Anwohners der Poststraße zur Errichtung einer zwei Meter hohen Einfriedung auf einer Aufschüttung stimmte das Gremium nicht zu. Allerdings, so stellte Majunke klar, entscheide der Kreis über den Antrag. „Wir werden lediglich gehört.“ TERMIN Die Sitzung des Bau- und Umweltausschusses wird fortgesetzt am Mittwoch, 6. Februar, 19.30 Uhr, im Bürgerhaus Hertlingshausen.

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