Grünstadt „Keine reinen Schlaf-Gemeinden“

„Wir stimmen im Verbandsgemeinderat immer so ab, wie wir denken, dass es für den Bürger am Besten ist“, sagen Frank Dennhardt und Richard Danner, die für die Wählergruppe Dennhardt aus Altleiningen zwei Mandate im VG-Rat innehaben. 7,8 Prozent der Stimmen hat die WG bei der letzten Wahl geholt, das reicht für zwei Sitze, ein Ergebnis, das in jedem Fall auch am 25. Mai erreicht werden soll.

Zwei Ratsmitglieder sind mindestens nötig, um den Fraktionsstatus zu erreichen. „Die großen Parteien und Wählergruppen brauchen immer ihre Gremien, wir haben da viel kürzere Wege“, sagt Richard Danner, der es als wichtig ansieht, dass kleine Gruppen im VG-Rat eine Rolle spielen. Bei den Entscheidungen zur Renovierung der Schulturnhallen habe die WG Dennhardt genauso konstruktiv die Entscheidungen mitgetragen wie beim Hochwasserschutz für Hettenleidelheim. „Wir sind zwar originär eine Wählergruppe, die in Altleiningen beheimatet ist und mit Frank Dennhardt dort den Ortsbürgermeister stellt, aber wir verstehen uns in der Verbandsgemeinde eindeutig als politische Kraft für alle Einwohner. Es widerspricht unseren Prinzipien, eine Kirchturmpolitik zu vertreten oder in der Verbandsgemeinde die Interessen unseres Heimatorts über die anderer Gemeinden zu stellen“, sagt Richard Danner. Im Ile-Prozess und jetzt im Nachfolgeprogramm Leader trägt die WG Dennhardt alle Entscheidungen mit, versuche durch die integrierte ländliche Entwicklung dem demografischen Wandel entgegen zu wirken. „Uns ist es ein großes Anliegen, dass die kleinen Orte nicht ausbluten, nicht zu reinen Schlaf-Gemeinden verkommen“, sagt Frank Dennhardt. Deshalb gelte es, an der Erhaltung einer gesunden Infrastruktur zu arbeiten. Dazu habe auch die Einführung des schnellen Internets viel beigetragen. „In Altleiningen haben wir es geschafft, Schwerpunktgemeinde der Dorferneuerung zu werden. Das ist zwar für die VG nicht möglich, aber wir wollen uns dafür einsetzen, alle Förderprogramme, die ausgeschöpft werden können, anzugehen.“ „Wir werden uns auch nicht vor einer Kommunalreform verschließen, selbst wenn dies bedeutet, dass über die Grenzen der Verbandsgemeinde, über weitere Kooperationen und letztlich Zusammenschlüsse geredet werden muss“, sagt Richard Danner. Angesichts der immer stärkeren finanziellen Belastungen der Gemeinden, werde kein Weg an einer weitergehenden Zusammenarbeit vorbeiführen, sind sich die beiden einig. Zu diesem Themenkomplex gehört für sie auch der Erhalt der Schwimmbäder und der Ausbau der touristischen Infrastruktur. „Essenziell dafür wird sein, im Bereich der Bäder Energiekosten einzusparen, eventuell regenerative Energien zum Einsatz zu bringen.“ Dem Wähler ein gutes Angebot zu machen, da sind die beiden sicher, denn für die Liste – auch für den VG-Rat – konnten jüngere und aktive Nachwuchskräfte gewonnen werden. Drei Sitze zu holen, aber mindestens die beiden Mandate zu halten, ist das Wahlziel der WG Dennhardt im Bereich der VG. (jös)

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