Grünstadt Kaum noch Wohnraum für Flüchtlinge

Die Situation der Flüchtlinge im Leiningerland war eines der Themen auf der jüngsten Sitzung des Beirates für Migration und Integration (BMI) Grünstadt im Weinstraßencenter. 87 Asylbewerber gibt es derzeit in der Stadt und 85 in der Verbandsgemeinde Grünstadt-Land. Die Wohnraumsituation ist in beiden Gebietskörperschaften angespannt.

In 95 Prozent der Fälle sei die Unterbringung ohne Schwierigkeiten möglich gewesen, da es sich um Angehörige hier schon lebender Familien handelte, sagte der Erste Beigeordnete Bernhard Ellbrück zur Lage der Flüchtlinge in der Stadt. Für Einzelpersonen gebe es jedoch kaum noch Domizile. In der Verbandsgemeinde sieht es ähnlich aus, wie der VG-Migrationsbeauftragte Karlheinz Christ erzählte. Sobald die Betroffenen als Asylbewerber anerkannt sind, müssten sie die von der VG angemieteten Wohnungen verlassen und sich auf dem freien Markt eine Unterkunft suchen. Dabei helfe er gerade einigen Familien, berichtete Christ. Der Obrigheimer war hauptsächlich zur Sitzung gekommen, um sich als erster ehrenamtlicher Migrations- und Integrationsbeauftragter der Verbandsgemeinde vorzustellen und die Zusammenarbeit mit dem BMI anzubieten. Gemeinsam sollen im Mai Institutionen, die sich neben Behörden um Flüchtlinge kümmern, zu einem Runden Tisch eingeladen werden. BMI-Vorsitzender Bayram Türkoglu regte die Anfertigung einer Broschüre an. Darin sollen alle Ämter, Organisationen und Vereine aufgeführt werden, bei denen Menschen mit Migrationshintergrund Informationen und Unterstützung bekommen. Einige Beiratsmitglieder hielten so ein Heftchen für überflüssig, weil man heute doch alles im Internet finde. „Eine Broschüre hat aber den Vorteil, dass man sämtliche Kontaktdaten auf einmal in der Hand hat und nicht lange danach suchen muss“, verteidigte Türkoglu seine Idee. Im Verlauf der Sitzung wurden drei Mitstreiter der vorherigen Legislaturperiode verabschiedet: Sidika Göktas, Kaan Kilic und Martina Müller. (abf)

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